18.03.2013 | 21:30:00 | ID: 14727 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Umweltminister Dr. Backhaus fordert: Bundesweit bleifrei jagen

Berlin / Schwerin (agrar-PR) - Seit Jahren steht das Thema bleifreie Munition für die Jagd nun schon im Blickfeld der Öffentlichkeit. Auf dem Symposium "Alle(s) Wild?" von Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Montag in Berlin gab Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus seiner Hoffnung Ausdruck, dass nach der Vorstellung der entscheidenden Untersuchungsergebnisse "endlich eine Entscheidung darüber gefällt wird, wie es weitergehen muss, am besten bundeseinheitlich". Zumal bereits bleifreie Munition für die gängigen Kaliber auf dem Markt sei, deren tierschutzgerechte Tötungswirkung nachgewiesen ist. Der Minister fordert die Geschosshersteller auf, unsichere Munition vom Markt zu nehmen. "Sollte es aus wahltaktischen Gründen jetzt keine bundeseinheitliche Regelung im Zuge der Studienergebnisse geben", betonte er, "wird Mecklenburg-Vorpommern – wie bereits vier andere Bundesländer – eigene Regelungen zum Einsatz von bleifreier Munition ab 2014 einleiten."

Auf dem zweitägigen Symposium werden Fragen zum Abprallverhalten, zur tierschutzgerechten Tötungswirkung und zur Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret diskutiert.

Allein in Mecklenburg-Vorpommern sind seit 1999 nachweislich 93 Seeadler an einer Bleivergiftung gestorben. "Das sind 93 zu viel", betonte Dr. Backhaus, der bereits seit Jahren das Thema in M-V forciert. Er verwies auf das Projekt "Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenen Wildbret" unter Federführung des BfR, an dem aus Mecklenburg-Vorpommern12 Forstämter sowie beide Nationalparkämter mit ausgewählten Jägerinnen und Jägern teilnahmen.

"Darüber hinaus hat unser Land eine Untersuchungskapazität von 1.100 Proben unter Übernahme der Untersuchungskosten von etwa 75.000 Euro in das Projekt mit eingebracht", erklärte der Minister, zu dessen Ressorts auch Umwelt- und Verbraucherschutz gehören. "So konnten andere Teilnehmer-Länder wie Niedersachsen oder Bayern auch auf unsere Laborinfrastruktur zurückgreifen."

Aus Mecklenburg-Vorpommern sind bis Ende Februar 2013 aus 505 Stücken Wild Proben für Labore zur weitergehenden Analyse bereitgestellt. Damit hat Mecklenburg-Vorpommern ca. 1/3 der Wildkörper für die Beprobung zur Verfügung gestellt.

"Wenn sich nun herausstellt, dass die Höchstgehalte von Blei durch den Eintrag des Schwermetalls durch Munition stärker ist als durch die normale Umweltbelastung, dann müssen wir auch aus Verbrauchschutzsicht handeln", unterstrich Dr. Backhaus. "Zum Verbraucherschutz gehören in diesem Fall zwei wesentliche Aspekte: die Lebensmittelsicherheit für die Verbraucher und die Sicherheit der Munition für die Jäger."

Abschließend betonte er: "Meines Erachtens liegen ausreichend sachliche Gründe vor, um von einer Verwendung von bleihaltiger Munition abzusehen. Auf der Agrarministerkonferenz im April werde ich auch mit meinen Amtskollegen darüber sprechen." Er wendet sich an alle Jagdschulen, bereits jetzt auf bleifrei umzustellen. (PD)
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