22.03.2013 | 18:15:00 | ID: 14761 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Umweltstaatssekretär Kämpfer zum Weltwassertag 2013: „Schadstoffeinträge von heute sind das Grundwasserproblem von morgen.“

Rendsburg (agrar-PR) -

Zum Weltwassertag hat Schleswig-Holsteins Umweltstaatssekretär Ulf Kämpfer zu mehr Vorsorge beim Schutz des Grundwassers aufgerufen. „Bei allen Bestrebungen, das wirtschaftliche Wachstum und insbesondere die agrarische Produktion in Schleswig-Holstein zu sichern, muss unsere Wasserpolitik von einem Vorsorgegedanken geprägt sein. Verschmutzungen, die vor mehreren Jahrzehnten erfolgten, können noch heute die Grundwasserqualität beeinträchtigen. Und Einträge von heute sind das Grundwasserproblem von morgen. Wir sind heute dafür verantwortlich, dass künftige Generationen uneingeschränkt auf nutzbares und sauberes Wasser zurückgreifen können", sagte Kämpfer heute (22. März 2013) in Rendsburg. Rund 120 Fachleute und interessierte Bürger und Bürgerinnen diskutierten dort, welche Gefahren für das Grundwasser bestehen und wie sie eingedämmt werden können.

Gefahren für das Grundwasser gehen von mehreren Nutzungen aus. So führt die intensive Landbewirtschaftung vielerorts zu hohen Nährstoffeinträgen in die Gewässer, insbesondere durch den hohen Anfall an organischen Düngern auf den grundwassersensiblen Böden der Geest. Spurenstoffe und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigen ebenso wie die Versalzung von Grundwasserleitern die Nutzbarkeit als Trinkwasser. „Mit Gewässerrandstreifen, verstärkter Beratung, besserem Nährstoffmanagement und grundwasserschonenden Wirtschaftsweisen wirken wir dem entgegen", sagte Kämpfer. Er betonte: „Der Schutz des Grundwassers gebietet es auch, Fracking zur Gewinnung von Erdöl und –gas zu verbieten, wenn dafür umweltgiftige Substanzen genutzt werden. Die Risiken sind hier nicht zu 100 Prozent geklärt", sagte Kämpfer.

Der Staatssekretär machte deutlich, dass die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem und bezahlbarem Trinkwasser eine wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge sei. „Sie darf nicht durch eine Kommerzialisierung beeinträchtigt werden. Die schleswig-holsteinischen Kommunen gehen verantwortungsvoll mit unseren Grundwasserressourcen um." Ein Vorstoß der EU-Kommission, die Trinkwasserversorgung mit der Richtlinie über die Konzessionsvergabe einer europaweiten Ausschreibung zu unterwerfen, sei offenbar auch Dank des Widerstandes der Bevölkerung abgewendet. „Aber bis wir dieses schwarz auf weiß haben, müssen wir wachsam sein", sagte Kämpfer.

Hintergrund: Schleswig-Holstein ist reich an Wasser, die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser erfolgt zu 100 Prozent aus dem Grundwasser. Doch dieses muss sensibel und nachhaltig bewirtschaftet und vor Einträgen unerwünschter Stoffe geschützt werden.

Auf der Grundlage der Untersuchungen wurden 33 Grundwasserkörper hinsichtlich ihres chemischen Zustandes als gut bewertet, 22 Grundwasserkörper sind dagegen in einen schlechten Zustand einzustufen. Nach den Vorgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist damit etwa die Hälfte der Landesfläche in einem schlechten chemischen Zustand.

Diese Grundwasserkörper sind vornehmlich in den Landschaftsräumen der Hohen Geest und der Vorgeest sowie angrenzenden Teilen des östlichen Hügellandes zu finden. Bei 18 Grundwasserkörpern sind Nitratwerte von mehr als 50 Milligramm pro Liter Ursache des schlechten Zustands. Pflanzenschutzmittel und deren Metabolite sowie Ammonium verursachen diesen bei 4 Grundwasserkörpern.

Der Weltwassertag jährt sich heute das 20. Mal. Nachdem die UN-Generalversammlung im Dezember 1992 einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte, wurde im März 1993 der erste Weltwassertag ausgerufen. Die Vereinten Nationen wollen damit auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage der Menschheit aufmerksam machen und ein größeres Engagement zum Erhalt von sauberem Wasser wecken.


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