Frankfurt (agrar-PR) -
WWF begrüßt Ostseestrategie der EU-Kommission / Bundesregierung beim Fischereimanagement in Meeresschutzgebieten gefordert Der WWF begrüßt die heute von der EU Kommission
verabschiedete Ostsee-Strategie und fordert die Regierungen der
Anrainerstaaten auf, dem Umweltschutz bei der Umsetzung eine zentrale
Rolle einzuräumen. Nach Einschätzung der Umweltschützer bietet der
gemeinsame Rettungsplan eine einzigartige Chance die Ostsee und ihre
Ressourcen länderübergreifend und nachhaltig zu schützen.
Die Ostsee könnte zu einer europäischen
Modellregion für Meerespolitik werden, sofern die Anrainerstaaten jetzt
den Aktionsplan zügig voranbringen und dabei den Meeresnaturschutz
zentral einbeziehen. Es darf aber nicht bei reinen Absichtserklärungen
bleiben“ sagt Jochen Lamp, Ostsee-Experte des WWF. Erstmals wurde in
der EU ein länderübergreifender Rettungsplan für ein Meer beschlossen.
„Hier bietet sich die Chance, das bislang herrschende Wirrwarr bei
Kompetenzen und Zuständigkeiten zu beenden. Das ist ein wichtiger
Schritt, um einen effektiven und umfassenden Schutz der Ostsee zu
schaffen“ so Lamp weiter.
Hinsichtlich der Umweltziele besteht aus Sicht des
WWF jedoch konkreter Handlungsbedarf für die einzelnen Regierunge der
Anrainerstaaten. „Die Bundesregierung ist nun aufgefordert, die
Fischerei in Meeresschutzgebieten nach Maßgabe des Naturschutzes zu
regeln.“ sagte Jochen Lamp. Die Fischerei ist in den deutschen
Schutzgebieten von den Naturschutzregeln ausgenommen. Deutschland hat
in der Ostseestrategie die Verantwortung für die Meeresschutzgebiete
übernommen. „Der WWF erwartet nun, dass die Bundesregierung selbst
vorbildlich handelt.“ Überfischung stellt neben der Eutrophierung durch
vermehrten Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft das größte
Problem für das Ökosystem der Ostsee dar.