Stralsund/Brüssel (agrar-PR) -
EU-Kommission legt Plan für Schutzstrategie vor – Nachbesserungen nötig Die heute von der EU-Kommission vorgelegte
Strategie zum Schutz der Ostsee ist vom WWF Deutschland grundsätzlich
positiv aufgenommen worden. Die darin formulierten Absichten stellen
nach Meinung des WWF eine große Chance dar, die Ostsee
länderübergreifend und nachhaltig zu schützen. Jetzt ist eine
konsequente und schnelle Umsetzung nötig. Zudem sind Nachbesserungen
fällig. Einige Punkte müssen im Hinblick auf den Meeresnaturschutz
deutlich verschärft werden. Der WWF fordert die Bundesregierung und die
ab Juli amtierende schwedische Ratspräsidentschaft auf, sich dafür
einzusetzen.
„Diese Strategie kann die Grundlage dafür bilden,
dass die Ostsee zu einer Modellregion für Europas Meerespolitik wird“,
so Jochen Lamp, Ostsee-Experte des WWF. „Allerdings muss alles dafür
getan werden, dass es nicht bei reiner Rhetorik bleibt, sondern am Ende
ein konkreter und umfassender Handlungskatalog in die Tat umgesetzt
wird“.
Dafür müssen aus Sicht des WWF bisherige
Hindernisse in der Zusammenarbeit vor allem der Anrainer beseitigt
werden. „Bisher verhinderte ein Kompetenzgerangel und ein Chaos aus
sich überschneidenden Zuständigkeitsbereichen einen effektiven und
umfassenden Schutz der Ostsee“ so Jochen Lamp. „Die neue Strategie
macht die Zusammenarbeit der einzelnen Mitgliedstaaten, Regionen,
Geldgeber und Nichtregierungsorganisationen hoffentlich leichter“.
Besonders in zwei Politikbereichen sieht der WWF
Änderungsbedarf. „Wir fordern, dass sich die Agrar- und
Fischereipolitik der EU ebenfalls bewegt und für die Ostsee künftig dem
Ökosystemansatz verpflichtet“, so Lamp. „Dies heißt auch, dass
Subventionen hieran ausgerichtet werden.“ Aus Sicht des WWF müssen
finanzielle Anreize für Landwirte und Fischer geschaffen werden, die
sich um einen nachhaltigen Schutz der Ostsee und ihrer Küsten bemühen.
Auch die länderübergreifende Meeresraumplanung soll so gelenkt werden,
dass sie mit dem Meeresnaturschutz im Einklang steht.