14.02.2017 | 17:55:00 | ID: 23679 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

328 Tonnen Treibhausgase werden als Kältemittel benötigt

Wiesbaden (agrar-PR) - Verwendung von Treibhausgasen sinkt um 9 Prozent gegenüber 2014, ihr Treibhauspotenzial um 6 Prozent, 62 Prozent der klimawirksamen Stoffe bei der Erstfüllung neuer Kühl-, Klima- und Produktionsanlagen eingesetzt

2015 verwendeten hessische Unternehmen 339 Tonnen bestimmter Fluorkohlenwasserstoffe im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit. Gemäß Kyoto-Protokoll werden diese Stoffe als klimawirksame Treibhausgase eingestuft. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamts wurden 97 Prozent (328 Tonnen) der betreffenden Stoffe als Kältemittel eingesetzt, zum Beispiel in Klimaanlagen. Die Ergebnisse beruhen auf den Angaben von 600 Unternehmen aus dem Produzierenden Sektor und dem Dienstleistungssektor mit Sitz in Hessen.

Im Vergleich zu 2014 sanken die verwendeten Mengen um insgesamt 9 Prozent. Im Jahr 2015 wurden 62 Prozent der klimawirksamen Stoffe bei der Erstfüllung neuer Kühl-, Klima- und Produktionsanlagen verwendet, 31 Prozent bei der Instandhaltung von bestehenden Anlagen und 3 Prozent bei der Erstfüllung von umgerüsteten Anlagen. Die restlichen 3 Prozent dienten beispielsweise als Treibmittel in Vorprodukten zur Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen oder als Schutzgas in Produktionsprozessen.

Nachdem die Verwendung von fluorierten Treibhausgasen als Kältemittel bei hessischen Unternehmen im Jahr 2012 einen Höchstwert erreicht hatte, gingen die Mengen bis 2015 kontinuierlich um insgesamt 22 Prozent zurück. Treibende Kraft dieser Entwicklung war eine Verminderung bei der Erstfüllung neuer Anlagen (Minus ein Drittel). Bei der Instandhaltung von bestehenden Anlagen stiegen die verwendeten Mengen um 13 Prozent. Bei den übrigen Verwendungszwecken verlief die Entwicklung uneinheitlich und beeinflusste den Gesamteffekt kaum.

Treibhauspotenzial

Die erhobenen klimawirksamen Stoffe werden nahezu ausschließlich in geschlossenen Systemen verwendet. Bei einer Freisetzung würden sie ihr Treibhauspotenzial entfalten und als Treibhausgase zur Erwärmung der Erdatmosphäre, dem sogenannten Treibhauseffekt, beitragen. Das Treibhauspotenzial wird in CO2-Äquivalenten gemessen. Die Menge der von den hessischen Unternehmen eingesetzten Fluorkohlenwasserstoffe würde in ihrer Wirkung auf das Klima 663 800 Tonnen Kohlendioxid gleichkommen. Es waren 6 Prozent weniger als im Jahr 2014. Im Vergleich zum Rekordwert im Jahr 2013 sank das Treibhauspotenzial um 14 Prozent. 

Ausschlaggebend für die unterschiedliche Entwicklung von absoluten Mengen (minus 9 Prozent) und Treibhauspotenzial (minus 6 Prozent) war insbesondere die Umsetzung rechtlicher Vorgaben zur Ablösung ozonschädigender Kältemittel durch Ersatzstoffe, die mehrheitlich ein höheres Treibhauspotenzial aufweisen. (statistik-hessen)

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