Immenstadt i. Allgäu, Lkr. Oberallgäu (agrar-PR) - Eine halbe Million Euro will der Freistaat
in den nächsten fünf Jahren investieren, um die Wiedervernässung und
Rückbildung von Moorflächen in den bayerischen Staatswäldern
voranzubringen. Wie Forstminister Helmut Brunner bei der Eröffnung
eines Lehrpfads im Werdensteiner Moos bei Immenstadt i. Allgäu
mitteilte, sollen dazu Entwässerungsgräben geschlossen, Baumbestände
ausgelichtet sowie Dämme und Stauwerke angelegt werden. „Moore sind
unersetzliche Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten und
erfüllen wertvolle Aufgaben für den Hochwasser- und Klimaschutz“, sagte
der Minister. Sie seien wertvolle Wasserspeicher bei Überflutungen und
zudem in der Lage, große Mengen an Kohlendioxid zu binden. Deshalb
komme einer Renaturierung der sensiblen Ökosysteme wachsende Bedeutung
zu.
Nach
Auskunft Brunners wurden im vergangenen Jahrhundert viele Moore
trockengelegt und durch Torfabbau ausgebeutet. Von den 200 000 Hektar
Moorflächen, die es im Freistaat noch vor hundert Jahren gab, sind
inzwischen über 80 Prozent verschwunden. Im Staatswald liegen heute
noch rund 14 000 Hektar Moore. Bei der Renaturierung arbeiten die
Bayerische Forstverwaltung und das Unternehmen Bayerische Staatsforsten
Hand in Hand. In den zurückliegenden 20 Jahren wurden 5 000 Hektar
renaturiert, für weitere 5 000 Hektar liegen bereits Konzepte vor. Seit
2005 hat der Freistaat im Staatswald rund 250 000 Euro in
Moorrenaturierungen investiert.
Das Werdensteiner Moos zählt
mit 85 Hektar zu den größten Mooren im Allgäu. Auf dem 3,5 Kilometer
langen Lehrpfad mit elf Stationen und einer Aussichtsplattform erfahren
die Besucher Wissenswertes über das Ökosystem Moor. Der Impuls kam vom
Wanderverein „Illerland“, dem Landkreis Oberallgäu, der Stadt
Immenstadt und der Gemeinde Waltenhofen. Von den Gesamtkosten in Höhe
von 100 000 Euro übernimmt das Forstministerium rund 90 Prozent. Zu
erreichen ist der Lehrpfad über die B 19 in Richtung Waltenhofen.
