Berlin (agrar-PR) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft
bundesweit dazu auf, am kommenden Wochenende (28. und 29. 8.) bei
Ausflügen in die Natur, im Garten oder im Park Schmetterlinge zu zählen.
Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich. Der Umweltverband hat im
Internet unter
www.bund.net/faltertage
einen Zählbogen mit Abbildungen bereit gestellt, mit dem zehn
einheimische Schmetterlingsarten leicht bestimmt und erfasst werden
können. Manche Falterarten wie beispielsweise das Landkärtchen sind
jetzt bereits in der zweiten Generation unterwegs. Anders als die Tiere
der ersten Generation, die ein braun-oranges Muster haben, erkennt man
die zweiten an ihrer schwarzbraunen Färbung mit weißer Querbinde.
Mit
dem "Abenteuer Faltertage" will der BUND Daten zum Bestand der am
häufigsten verbreiteten Tagfalterarten wie Zitronenfalter, Tagpfauenauge
oder Distelfalter in Deutschland erheben. Aber auch andere beobachtete
Schmetterlinge sollen gemeldet werden. So fliegen tagsüber auch viele
Nachtfalter wie der Russische Bär, erkennbar am schwarz-weiß gestreiften
oberen und dem roten, mit schwarzen Punkten versehenen unteren
Flügelpaar. Zu den oft als "Motten" bezeichneten Nachtfaltern gehören 95
Prozent aller heimischen Schmetterlinge. In ihrer Farben- und
Mustervielfalt stehen sie den Tagfaltern in nichts nach. Ein Beispiel
dafür ist der tagaktive Nachtfalter Schönbär. Er ist Schmetterling des
Jahres 2010. Hierzulande ist er nur noch selten anzutreffen, meist in
lichten und feuchten Wäldern.
Christiane Bohn,
BUND-Schmetterlingsexpertin: "80 Prozent der heimischen Tagfalter stehen
auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Siedlungs- und Straßenbau
sowie die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide verdrängen die
Schmetterlinge aus ihren Lebensräumen. Jeder kann den Faltern beim
Überleben helfen. Im Garten zum Beispiel lässt man wilde Blumenwiesen
mit heimischen Arten wachsen, verzichtet auf künstlichen Dünger und
Pestizide und lässt für die Schmetterlingsraupen auch Brennnesseln
stehen."
Die BUND-Schmetterlingszählungen werden bis zum 31. Oktober fortgesetzt, also auch noch nach dem kommenden Aktionswochenende.