28.09.2022 | 12:15:00 | ID: 34196 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Atomkraft: Risiken beim Streckbetrieb überwiegen deutlich

München (agrar-PR) - BUND Bayern und Baden-Württemberg lehnen den Weiterbetrieb der beiden Atomkraftwerke klar ab. Unkalkulierbare Risiken und Türöffner für weitere Laufzeitverlängerungen. CSU trägt großen Anteil an Energiekrise.
Der BUND Naturschutz in Bayern und der BUND Baden-Württemberg kritisieren die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, die beiden Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim über das Jahresende hinaus weiterlaufen zu lassen, scharf.

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner erklärte dazu: „Der Streckbetrieb kann eine mögliche Strommangellage in Deutschland nur zu einem sehr geringen Teil auffangen. Die Risiken, die von einem Weiterbetrieb ausgehen, sind dagegen erheblich und Türöffner für weitere Laufzeitverlängerungen. Atomkraftwerke sind ein ständiges Sicherheitsrisiko, dieses Risiko wird durch den Streckbetrieb noch mal deutlich erhöht. Das kürzlich entdeckte Leck in einem Ventil in Isar 2 lässt aufhorchen und Zweifel an der derzeitigen Betriebssicherheit aufkommen. Man muss sich auch immer wieder vor Augen führen, wer diese Lage mitverschuldet hat. Es war die CSU, die in Bayern den Ausbau der Erneuerbaren jahrelang blockiert hat und uns mit ihrer Politik so abhängig von russischem Gas gemacht hat, wie kein anderes Bundesland. Das Paradoxe an der derzeitigen Situation ist ja, dass es ausgerechnet die schadhaften französischen Atomkraftwerke sind, die uns in diese Situation gebracht haben. Deutschland exportiert ja derzeit Strom zu unseren Nachbarn.“

Sylvia Pilarsky-Grosch, Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg, kommentiert: "Sicherheitstechnisch ist es unverantwortlich, die maroden Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Die vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfungen sind mittlerweile drei Jahre überfällig, sodass nicht klar ist, wie schlimm es in den Reaktoren aussieht. Im AKW Neckarwestheim 2 wurden bei der jüngsten Revision wieder 35 neue Risse entdeckt - und dabei wurde diesmal nur oberflächlich untersucht. Jederzeit können sich neue Risse bilden und dazu führen, dass Rohre platzen. Ein Weiterbetrieb des maroden Reaktors oder gar ein Wiederanfahren ohne vorherige Untersuchung wäre leichtsinnig. Neckarwestheim 2 muss wie geplant vom Netz gehen und ausgeschaltet bleiben!"

Für Rückfragen:
Felix Hälbich,
Pressesprecher, Referent für Medien und Kommunikation
Tel. 0 89 / 5 14 69 76 11; 01 71 / 3 37 54 59
E-Mail: felix.haelbich@bund-naturschutz.de

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz
Der BN ist mit über 261.000 Mitgliedern und Förderer der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.
Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online: www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen

BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Landesfachgeschäftsstelle München
Pettenkofer Str. 10a
80336 München
Fax. +49 89 54829818
Tel. +49 89 54829863
Pressemeldung Download: 
Agrar-PR
Agrar-PR
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.