24.09.2015 | 17:55:00 | ID: 21083 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Backhaus: Fischsterben in der Peene darf sich nie wiederholen!

Schwerin (agrar-PR) -

In der heutigen Landtagssitzung in Schwerin wurde das Fischsterben in der Peene im Zusammenhang mit dem Austritt von Bioethanol diskutiert.

„Das Fischsterben in der Peene darf sich nie wiederholen. Die Natur, der Naturpark Flusslandschaft Peenetal und die gesamte Region haben einen großen Schaden erlitten. Für mich ist klar, dass es sich um menschliches Versagen gehandelt hat und der Umweltunfall hätte vermieden werden können. Aber dies wird die Staatsanwaltschaft noch zu entscheiden haben“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.

Am 31.08.2015 wurde ein Fischsterben in der Peene gemeldet. Nach dem jetzigen Kenntnisstand ist es zu einer Ethanolfreisetzung in das System der Oberflächenentwässerung der Bioethanolanlage und von dort über den Galgenberggraben direkt in die Peene gekommen. Ethanol gehört in die Gruppe der Alkohole und damit in die niedrigste Wassergefährdungsklasse 1. Es ist toxisch, sehr gut wasserlöslich, kann nur schwer chemisch gebunden werden und kann auch nicht, wie z.B. Öl, durch Barrieren aufgehalten werden. Durch das Ethanol wurde dem Wasser der Sauerstoff entzogen, so dass alleine durch den Landkreis 4.400 kg tote Fische entsorgt wurden. „Ich halte es trotz allen Schadens für die Natur für verantwortungslos und unverhältnismäßig, hier von einem Katastrophenfall zu sprechen. Der für eine mögliche Katastrophenabwehr zuständige Landkreis hat dies genauso gesehen. Vielmehr hatten wir in Anklam ein punktuelles, schlimmes Schadensereignis, keine großflächige Umweltkatastrophe wie ein Tankerunglück vor Rügen oder Usedom es wäre!“, forderte der Minister.

Aktuelle Wasser- und Fischproben haben eine vollständige Verflüchtigung des Ethanols ergeben, so dass eine weitere Gefahr für den Fischbestand nicht mehr gegeben ist. „Wie viel Ethanol tatsächlich in die Peene gelangt ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden. Die Zahl von einer Million Litern, die hier durch die Öffentlichkeit geisterte ist, konnte bislang keineswegs bestätigt werden, da in dem betroffenen Zeitraum 503 m³ produziert wurden. Ich fordere eine lückenlose Aufklärung, volle Kooperationsbereitschaft, vor allem durch die Zuckerfabrik, sowie eine Versachlichung der Diskussion. Darüber hinaus möchte ich mich nochmals bei allen amtlichen und ehrenamtlichen Helfern bedanken“, stellte Dr. Backhaus klar. (regierung-mv)

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