02.02.2011 | 14:13:00 | ID: 8056 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Berlakovich: Wald-Feuchtgebiete sind wichtige Quellen der Artenvielfalt und begünstigen sauberes Trinkwasser, gesunde Wälder und Klimaschutz

Wien (agrar-PR) - Die UNO hat das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr des Waldes“ erklärt und sich dabei das Ziel gesetzt, die öffentliche Aufmerksamkeit für den Wald zu erhöhen.
Am 2. Feber 2011 feiert die Ramsar Konvention zum Schutz der Feuchtgebiete ihren 40. Geburtstag. Passend zum Jahr des Waldes steht dieses Jubiläum 2011 unter dem Leitthema „Wälder für Wasser und Feuchtgebiete“, so Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich des heutigen Weltfeuchtgebietstages.

„Wald-Feuchtgebiete wie Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore leisten eine Reihe von ökologischen Aufgaben: sie spielen eine wichtige Rolle in den verschiedenen Wasserkreisläufen und tragen nicht nur zur Sicherung unseres Trinkwassers und zum Hochwasserschutz bei, sondern als Kohlenstoff-Speicher auch zum Klimaschutz. Der Wald und seine Feuchtgebiete schützen uns vor Naturgefahren, liefern einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz, filtern Wasser, liefern Energie, bieten biologische Vielfalt, Erholungsraum und nicht zuletzt Lebensraum für Tiere und Pflanzen“ so Umweltminister Niki Berlakovich heute am 40. Jahrestag der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention. Dies soll den Österreicherinnen und Österreichern anlässlich des „Jahr des Waldes“ verstärkt bewusst gemacht werden. 
 
Im Rahmen des Programms zur Entwicklung des Ländlichen Raums werden auch im heurigen Jahr wieder Fördermittel in Höhe von rund 25 Millionen Euro für Projekte und Maßnahmen, die auch dem Schwerpunkt „Wald und Trinkwasser“ dienen, der nachhaltigen Waldbewirtschaftung bereitgestellt . Um den Aspekt „Wald und Umwelt“ weiter zu stärken, wird derzeit sogar ein eigenes österreichisches „Wald-Ökoprogramm“ entwickelt, aus welchem in Zukunft weitere EU-Fördergelder lukriert werden können. All diese Maßnahmen tragen auch zum Schutz der Wald-Feuchtgebiete, ganz im Sinne des Ramsar Übereinkommens, bei. 
 
Die biologische Vielfalt von Wald-Ökosystemen und Feuchtgebieten wird aber auch durch das bundesweite, seit dem Jahr 1993 bestehende Naturwaldreservate-Programm gefördert. Österreich verfügt bereits über insgesamt 200 Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von 8.600 Hektar. Naturwaldreservate sind Waldflächen, die für die natürliche Entwicklung des Ökosystems Wald bestimmt sind und in denen jede Beeinflussung unterbleibt. Sie sind ein Beitrag zur Erhaltung und natürlichen Entwicklung der biologischen Vielfalt und dienen darüber hinaus der Forschung, Lehre und Bildung. 
 
„Österreich war bei der Umsetzung der Ramsar Konvention stets sehr erfolgreich und genießt dafür auch internationales Ansehen,“ hob Berlakovich  hervor.  Vor 28 Jahren, am 16. April 1983, trat Österreich der „Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung“ bei. Die Ramsar-Konvention trägt mit ihren Maßnahmen wesentlich dazu bei, den Verlust an Biologischer Vielfalt, insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen und Wald-Feuchtgebieten, signifikant zu reduzieren. 

Heute existieren in Österreich bereits 19 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1200 km2, was etwa 1,5 Prozent der Staatsfläche entspricht. Fast alle davon sind Waldgebiete. Darunter befinden sich zahlreiche bedeutende Moore in den Alpen, vor allem im Besitz der Österreichischen Bundesforste, aber auch großflächige Schutzgebiete wie der Nationalpark Kalkalpen. Auch das Gebiet des Nationalparks Donau-Auen war von Beginn des österreichischen Beitritts an, seit 1983, bereits „Ramsar-Gebiet“. 

 
Die 19 Ramsar-Gebiete in Österreich sind:

Neusiedler See mit dem Seewinkel (Burgenland), Donau-March-Auen (Niederösterreich), Untere Lobau (Wien), Stauseen am Unteren Inn (Oberösterreich), Rheindelta am Bodensee (Vorarlberg), Sablatnig-Moor (Kärnten), Pürgschachen-Moor (Steiermark), Rotmoos im Fuscher Tal (Salzburg), Hörfeld (Kärnten/Steiermark),  Waldviertler Moor-, Fluss und Teichlandschaft (Niederösterreich), Lafnitztal (Steiermark und Burgenland), Moore am Pass Thurn (Salzburg), Moore am Sauerfelder Wald (Salzburg), Moore am Schwarzenberg (Salzburg), Moore am Überling (Salzburg), Moore am Nassköhr (Steiermark), Nationalpark Kalkalpen (Oberösterreich), Moorgebiet Bayrische Wildalm-Wildalmfilz (Tirol) und Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling (Kärnten). 
 
Der Ramsar Konvention sind seit ihrer Gründung in der iranischen Stadt „Ramsar“ am Kaspischen Meer im Jahr 1971 160 Länder beigetreten. Diese haben bereits 1912 „Ramsar-Gebiete“ mit einer Fläche von 187 Millionen Hektar nominiert. Das entspricht etwa der 40-fachen Fläche der Schweiz. Durchschnittlich kommt alle zwei Tage ein weiteres Ramsargebiet hinzu. Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum, nämlich den Feuchtgebieten befasst. Die Konvention definiert den Begriff „Feuchtgebiet“ in einem umfassenden Sinn; das reicht von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen, Flachwasserbereichen bis acht Meter Tiefe, Seen, Flüssen und deren Mündungsbereichen, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer bis zu künstlichen, vom Menschen geschaffenen Feuchtgebieten mit Teichen, Reisfeldern und Stauseen. (BMLFUW)
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