09.09.2019 | 20:40:00 | ID: 27804 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Beschädigte Betriebsstofftanks für die Hälfte der Wassergefährdungen verantwortlich

Stuttgart (agrar-PR) - 2018 wurden in Baden-Württemberg 325 Unfälle registriert, die sich beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen oder deren Beförderung ereigneten und eine Gefahr für die Umwelt darstellten. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt, kam es dabei zu 74 Gewässerverschmutzungen. Die Wasserbehörden des Landes meldeten darüber hinaus bei 210 Unfällen eine Verunreinigung des Erdreichs und bei 63 Unfällen eine Verunreinigung der öffentlichen Kanalisation.1

Die Mehrzahl der Unfälle – 245 Unfälle – ereignete sich bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen. Unfälle, bei denen ausschließlich der Betriebsstofftank eines Fahrzeugs leckschlug und zum Beispiel Kraftstoffe oder Hydraulikflüssigkeiten ausliefen, sind hier einbezogen. Beteiligt waren insbesondere Straßenfahrzeuge (229 Fälle) und seltener Schienen-, Luftfahrzeuge und Schiffe. Gut zwei Drittel der Umweltgefährdungen (169 Fälle) standen im Zusammenhang mit beschädigten Betriebsstofftanks.

Unfälle beim Umgang2 mit wassergefährdenden Stoffen – 80 Unfälle – waren zwar gegenüber den Beförderungsunfällen in der Minderzahl, die freigesetzte Schadstoffmenge war jedoch ungleich höher. Insgesamt traten laut Statistischem Landesamt unfallbedingt 2018 rund 1.000 m³ wassergefährdende Stoffe in die Umwelt aus, wovon mehr als neun Zehntel (rund 970 m³) auf die Unfälle beim Umgang mit diesen Stoffen und weniger als ein Zehntel (rund 80 m³) auf Beförderungsunfälle entfielen.3

Große Stoffmengen je Unfall betrafen vor allem den Umgang mit sogenannten JGS-Stoffen4, zu denen Jauche, Gülle und Gärsubstrate gehören. So traten bei zusammen 22 Unfällen in Biogasanlagen und JGS-Anlagen (Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen) 940 m³ JGS-Stoffe aus. Davon konnten trotz eingeleiteter Maßnahmen zur Schadensbegrenzung rund 190 m³ nicht wiedergewonnen werden, wodurch es bei 17 Unfällen mit JGS-Stoffen zu einer Gewässerverschmutzung kam.


1 Bei den Unfallfolgen sind Mehrfachnennungen enthalten.

2 Umfasst Lagern, Abfüllen, Umschlagen, Herstellen, Behandeln, Verwenden und innerbetriebliches Befördern.

3 Bei manchen Unfällen sind seitens der meldenden Wasserbehörden Schätzungen der ausgelaufenen Menge erforderlich.

4 Jauche, Gülle, Silagesickersaft, Gärsubstrat, Gärrest sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe.
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