Hamburg (agrar-PR) -
Auch Hamburgs Wattenmeer soll Weltnaturerbe werden / WWF begrüßt Entscheidung des Hamburger Senats Der WWF begrüßt den Beschluss des Hamburger
Senats, auch das Wattenmeer der Freien Hansestadt als
UNESCO-Weltnaturerbe melden zu wollen. Das Gebiet des niederländischen,
niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Wattenmeeres war bereits
im Juni vergangenen Jahres von der UNESCO als Erbe der Menschheit
anerkannt worden. Hamburg hatte sich im Januar 2008 jedoch aufgrund von
Konflikten im Senat aus der gemeinsamen Anmeldung ausgeklinkt. Seitdem
liegt das hamburgische Wattenmeer mit den Inseln Neuwerk und Scharhörn
wie eine Exklave inmitten des Weltnaturerbes. „Seit 1990 ist das
Hamburger Wattenmeer Nationalpark. Dieser hat es verdient, auch Teil
des Weltnaturerbes zu werden“, sagte Hans-Ulrich Rösner, Projektleiter
Wattenmeer beim WWF Deutschland. Die Umweltschutzorganisation rechnet
allerdings damit, dass die Hamburger Watt-Region erst in einigen Jahren
den Weltnaturerbe-Status erhalten kann.
Konkret würde ein Anschluss des hamburgischen
Wattenmeeres an das fast 10.000 Quadratkilometer große Weltnaturerbe
dieses um rund 1,4 Prozent erweitern. Allerdings fehlt neben dem
hamburgischen Teil auch noch das dänische Wattenmeer. „Dänemark will
sein Wattenmeer in diesem Jahr zum Nationalpark ernennen. Danach sollte
es dann baldmöglichst einen Antrag bei der UNESCO geben, das
Weltnaturerbe um den dänischen und den hamburgischen Teil des
Wattenmeeres zu erweitern“, forderte Rösner. Erst dann sei das große
Ziel erreicht, das gesamte Wattenmeer als UNESCO-Welterbe gesichert zu
haben.
Die Anerkennung als Weltnaturerbe im Juni 2009
durch die UNESCO erfolgte aufgrund der Einzigartigkeit des Wattenmeeres
auch im globalen Vergleich. Dazu gehören die weltweit größten
Wattgebiete, die anhaltenden geologischen Veränderungen sowie die
Artenvielfalt. So ist das Wattenmeer Drehscheibe für den Zug von rund
10 Millionen Wat- und Wasservögeln aus einem arktischen Einzugsgebiet,
welches von Nordost-Kanada bis Nord-Sibirien reicht. Die Anerkennung
hatte der Region eine hohe Aufmerksamkeit gebracht. Auch die
Tourismuswirtschaft war begeistert, erhofft man sich davon doch eine
wirtschaftliche Stabilisierung. Doch mehr Gäste können auch ein Risiko
für die Natur sein, und so empfahl die UNESCO gleichzeitig mit der
Anerkennung, eine Strategie für einen umweltverträglichen Tourismus im
Wattenmeer entwickeln. Erste Schritte hierzu sind gemeinsam mit der
Tourismuswirtschaft erfolgt und der WWF erwartet von der im März auf
Sylt stattfindenden internationalen Wattenmeerkonferenz hierfür
Unterstützung.