30.11.2022 | 11:29:00 | ID: 34761 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

BN fordert Abschalten von Schneekanonen für Winter 2022/2023

München (agrar-PR) - Enormer Ressourcenverbrauch und Umweltschäden durch Beschneiungsanlagen sind nicht weiter tragbar. Skigebiete müssen sich umstellen und auf klima- und naturverträglichen Tourismus setzen.
Der BUND Naturschutz in Bayern appelliert an die Skigebietsbetreiber, auf den Einsatz von Schneekanonen in diesem Winter zu verzichten. Für die Zukunft fordert der BN die Bayerische Staatsregierung auf, keine weiteren Genehmigungen für deren Betrieb zu erteilen. Diesbezüglich sollte sich die Staatsregierung zudem mit Österreich und der Schweiz abstimmen, um eine Lösung für den gesamten angrenzenden Alpenraum zu erzielen. Hintergrund ist vor allem die derzeitige Energiekrise, aber auch die schlechte Natur- und Umweltbilanz von Beschneiungsanlagen generell.

„Die Skigebietsbetreiber haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie sollten sich in der derzeitigen Energiemangellage solidarisch zeigen und freiwillig auf den Einsatz von Schneekanonen verzichten. Sie verbrauchen Unmengen an Strom und haben nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung einen fragwürdigen Nutzen“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Schneekanonen waren aufgrund ihrer schlechten Ökobilanz schon immer problematisch, in der derzeitigen Krisensituation sind sie schlicht unmoralisch. Ein Verzicht auf Beschneiung kann in einem Winter 16 Millionen Kilowattstunden Strom in Bayern sparen, zudem Millionen Liter Wasser.“

Die Skigebiete müssten sich aufgrund der Klimaerhitzung ohnehin umstellen, betont Mergner. „Gerade in den niedrigeren Lagen wird schon in sehr naher Zukunft kein profitabler Skibetrieb mehr möglich sein. Auch Schneekanonen helfen hier nur bedingt weiter, weil sie ja erst unterhalb einer bestimmten Höchsttemperatur betrieben werden können.“ Außerdem steigt der Energieverbrauch von Schneekanonen, um so wärmer es ist.

Mittelfristiges Ziel des BN ist daher ein generelles Verbot von Beschneiungsanlagen oder den Betrieb zumindest drastisch einzuschränken. Axel Doering, Sprecher des Arbeitskreises Alpen: „Wir wollen in Zukunft keine Bilder mehr von weißen Schneebändern in ansonsten grüner Umgebung sehen. Auch ein ganzjähriger sanfter Tourismus kann ein Erfolgsrezept sein. Auf umweltschädlichen Halligalli-Tourismus kann unsere sensible bayerische Bergwelt bestens verzichten. Übrigens: In einer Umfrage hatten sich kürzlich über 80 Prozent der Bevölkerung gegen den Einsatz von Schneekanonen ausgesprochen.“

In einem ersten Schritt hatte der BN zusammen mit anderen Umweltverbänden Ende September eine Petition in den Landtag eingebracht, mit dem Ziel, die staatliche Förderung von Schneekanonen zu beenden. Siehe: https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/alpin-und-umweltverbaende-fordern-in-einer-petition-an-den-landtag-eine-oekologische-neuausrichtung-der-bayerischen-seilbahnfoerder-richtlinie

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