03.06.2015 | 21:50:00 | ID: 20455 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Boden - Wasser - Luft: Stickstoffbelastung überschreitet oft zulässige Grenzwerte

Wiesbaden (agrar-PR) - Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser fordert ganzheitliche Lösungen

„Zu hohe Stickstoff-Einträge in Boden, Wasser und Luft stellen eine große Belastung für die Umwelt dar und erfordern Maßnahmen im Bereich der Luftreinhaltung, des Gewässerschutzes und des Naturschutzes“, erläuterte die hessische Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser, im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung im Flämischen Umweltrat in Brüssel. Dort wurde auf EU-Ebene das Gutachten „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem“ des Sachverständigenrat für Umweltfragen vorgestellt.

 

Im Rahmen der Veranstaltung wies Staatssekretärin Dr. Tappeser insbesondere auf die Bedeutung der Stickstoffproblematik für den Naturschutz und den Erhalt der Biodiversität hin. „Das Gutachten bietet eine hervorragende, wissenschaftliche Grundlage, um systematisch die Ursachen der zu hohen Stickstoffeinträge zu betrachten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt und den Erhalt und Schutz der Biodiversität sowie Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.“

 

In Hessen werden sowohl im Bereich des Gewässer- und Bodenschutzes als auch in der Luftreinhaltung Maßnahmen und Projekte umgesetzt, um Schäden durch Stickstoff-Belastungen zu reduzieren. Oftmals bieten dabei europäische Vorgaben den Rahmen:

Beispielsweise macht der Anteil an Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten fast ein Viertel der hessischen Landesfläche aus. Dabei zielt jede Schutzgebietsplanung darauf ab, einerseits den Stickstoffeintrag zu reduzieren und andererseits den Stickstoffaustrag zu erhöhen.

 

Das Hessische Umweltministerium integriert die Stickstoffproblematik auch in seine bestehenden Instrumente und Strategien. So wurde im Mai auf der Hessischen Nachhaltigkeitskonferenz beschlossen, Stickstoff  als weiteren Indikator in die Nachhaltigkeitsstrategie aufzunehmen.

 

Weitere Impulse erhofft sich Dr. Tappeser von der EU-Kommission insbesondere im Bereich der Luftreinhaltung. Der Anteil des Verkehrs an den reaktiven Stickstoffemissionen ist immer noch hoch. „Eine effektive Stickstoff-Reduktion kann hier nur an der Quelle  erreicht werden. Hier bedarf es eines schnelleren Vorgehens bei der EU-Kommission.“  Bisher muss die Einhaltung der Emissions-Grenzwerte von Pkw nur im Labortest nachgewiesen werden. Der nicht den realen Bedingungen auf der Straße entspricht. Die Einführung eines praxisnäheren Verfahrens steht nach wie vor aus. Eine zeitnahe Umstellung des Typprüfverfahrens würde einen wichtigen Beitrag zur Luftqualität leisten und den Städten bei der Einhaltung der EU-Grenzwerte helfen.

 

„Stickstoff ist ein Umweltproblem, dass eine umfassende Reduktionsstrategie erfordert, die sektorenübergreifend agiert und den Bereich Energieerzeugung, Umwelt und Landwirtschaft einbeziehen muss. Der Sachverständigen Rat Umwelt hat mit seinem umfangreichen Gutachten eine wichtige Grundlage für weitere Überlegungen geschaffen.“

 

Mischa Brüssel de Laskay
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