Potsdam (agrar-PR) -
Mit der Übergabe des ersten Teilstücks kommt nun auch die Deichrückverlegung an der brandenburgischen Oder in Fahrt. Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze und der Präsident des für den Deichbau zuständigen Landesumweltamtes Matthias Freude nehmen den 1,1 Kilometer langen rückverlegten Deich am kommenden Donnerstag ab. „Noch in diesem Jahr werden weitere zwei Kilometer Deich an dieser Stelle zurückverlegt“, kündigt Schulze an. „Bis 2013 werden wir mit diesen insgesamt gut 6 Kilometern Deichrückverlegung mehr als 70 Hektar Überflutungsraum in der Neuzeller Niederung schaffen.“ Das Hochwasser von 1997 hinterließ auf dem mehr als 10 Kilometer
langen Deich zwischen Ratzdorf und Eisenhüttenstadt erhebliche Schäden:
Standsicherheitsprobleme, Risse und Böschungsabbrüche. Nur der
intensive Tag- und Nachteinsatz von Bundeswehr, Katastrophenschutz und
Freiwilligen konnte einen Deichbruch abwenden.
Nach den Jahrhunderthochwassern an Elbe und Oder wurden Rufe nach
schneller Sicherheit, gleichzeitig aber auch nach mehr Raum für die
Flüsse laut. Die Sanierung schlechter, aber bestehender
Hochwasserschutzanlagen auf der vorhandenen Deichlinie ist relativ
zügig umzusetzen, eine Deichrückverlegung hingegen ein langwieriges und
schwierigeres Geschäft. „Seit mehreren Jahren ist diese Form
natürlichen Hochwasserschutzes unser Alltagsgeschäft“, berichtet
Matthias Freude. „Rund 50 Hektar, vor allem im Staffelder Polder im
Nationalpark Unteres Odertal, hat die Oder schon zurückbekommen.“ Nach
der jetzt abgeschlossenen, größten Deichrückverlegung in der
Bundesrepublik an der Elbe bei Lenzen plant das Landesumweltamt
Brandenburg weitere Maßnahmen, um Elbe und Oder mehr Raum zu geben.
Termin:
Donnerstag, 20. August
Zeit:
10.30 Uhr
Treffpunkt:
Oderdeich Neuzeller Niederung, Pegelhaus Ratzdorf