Kiel (agrar-PR) -
Küstenschutzminister Robert Habeck hat heute den Fachplan Küstenschutz Ostseeküste vorgestellt. „Damit schaffen wird eine neue Grundlage, um den Küstenschutz an der Ostsee gerade angesichts des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels gut zu planen“, sagte Habeck heute (7. Februar 2014) in Kiel.
Mit dem Fachplan Küstenschutz Ostseeküste, erstellt von Experten des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz, wird das Wissen um die Entwicklung der Küste konzentriert an einer Stelle bereitgestellt. Er zeigt, welche Anlagen zum Küsten- und Hochwasserschutz es wo gibt, wie sie aussehen, wie sich die Küste durch Abbrüche und Anlandungen im Laufe der Zeit verändert und warum. Er gibt zudem Auskunft darüber, welche Wasserstände bisher wie häufig aufgetreten sind und mit welchen nach aktuellen Statistiken künftig gerechnet werden muss.
„Das Faszinierende an der Ostseeküste ist ihr stetiger Wandel. Küstenschutz an der Ostsee heißt deshalb, der Natur so viel Raum zu geben wie irgend möglich. Und dabei die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten“, sagte Habeck. Die Ostseeküste lebt vom ständigen Wechsel von Abbruch und Anlandung. Durch Baumaßnahmen kann dieser für das Gesamtsystem notwendige Prozess gestört werden. Dies kann mit gravierenden Nachteilen für angrenzende Küstenabschnitte verbunden sein. „Der Fachplan hilft, Küstenschutzmaßnahmen jeweils so zu planen, dass die möglichst geringe Auswirkungen auf benachbarte Küstenabschnitte haben“, sagte Habeck. Der Plan stehe als einheitliche Grundlage Jedermann, insbesondere Planern und Entscheidungsträgern, zur Verfügung.
Hintergrund
Der Fachplan Küstenschutz Ostseeküste beschreibt die rund . 540 Kilometer lange Schleswig-Holsteinische Ostseeküste in 124 Fachkapiteln mit Etwa 1000 Dokumenten, rund 2300 Bildern und Fotos. Es sind Informationen zu 334 Bauwerken und Anlagen an der Küste enthalten.
Die Veränderung von Uferlinien an den Steilküsten und Flachufern sind erstmalig für die gesamte Schleswig-Holsteinische Ostseeküste von ersten Vermessungen um das Jahr 1878 bis heute in Grafiken und Zahlen aufbereitet. Hochwasser wie die verheerende Sturmflut von 1872 und weitere Ereignisse aus der Vergangenheit sind mit ihren Auswirkungen beschrieben. Aus der Aufbereitung von Wasserständen wird die mögliche Höhe zukünftiger Sturmflutwasserstände für jeden Ort an der Ostseeküste abgeleitet. Mit den umfangreichen Daten wird Gemeinden, Verbänden, Bauherren und Behörden ein Werkzeug zur Recherche von Planungs- und Entscheidungsgrundlagen an die Hand gegeben.
Der Fachplan Küstenschutz Ostsee wird ständig fortgeschrieben und passt sich so den Entwicklungen an, er wird somit zum lebenden Dokument. Neben dem Fachplan Küstenschutz Ostsee sind bereits zwei weitere Fachpläne für die Inseln Sylt und Amrum im Internet verfügbar. Der bisher nur als Druckstück vorliegende Fachplan für die Südküste der Insel Föhr wird derzeit für eine Veröffentlichung im Internet fortgeschrieben.
Der Fachplan Küstenschutz Ostsee steht unter folgender Internet-Adresse zur Verfügung: http://www.schleswig-holstein.de/KuestenSchutz
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein