02.02.2015 | 10:20:00 | ID: 19609 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Grenzübergreifendes Ramsar-Gebiet „Oberrhein-Rhin supérieur“: Internationale Veranstaltung in Rastatt

Stuttgart (agrar-PR) - Ministerialdirigent Wolfgang Baur: „Feuchtgebiete sind ein schützenswertes Refugium für seltene Pflanzen- und Tierarten“. Gäste aus Deutschland und Frankreich diskutierten Perspektiven und entwickelten Visionen für das Ramsar-Gebiet am Oberrhein
"Feuchtgebiete sind schützenswerte Lebens- und Rückzugsräume für seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Ziel der Ramsar-Konvention ist es, weltweit bedeutende Feuchtgebiete zu schützen – wie das Ramsar-Gebiet ‚Oberrhein-Rhin supérieur‘, das sich seit seiner Ausweisung im Jahr 2008 kontinuierlich weiterentwickelt hat. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich zum Schutz bedrohter Arten wurde in dieser Zeit deutlich intensiviert“, sagte Ministerialdirigent Wolfgang Baur vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Sonntag (1. Februar) in Rastatt bei der deutsch-französischen Veranstaltung zum Ramsar-Welttag der Feuchtgebiete. Auch die Vertreter der französischen Seite – die Vertreterin des Regionalrats des Elsaß, Frau Laurence Gantzer, der Vertreter des französischen Umweltministeriums, Laurent Darley und der Vertreter des Naturschutzvereins Alsace Nature, Jean Wencker – zeigten sich über die ergiebige Zusammenarbeit sowie die gemeinsame Weiterentwicklung des Ramsar-Gebiets erfreut.

Bei der Veranstaltung in Rastatt stellten Expertinnen und Experten unter anderem die Ergebnisse der ersten grenzübergreifenden Wasservogelzählung am Oberrhein sowie das größte baden-württembergische LIFE Naturprojekt „Rheinauen bei Rastatt“ des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit umfangreichen Renaturierungs- und Managementmaßnahmen im Raum Rastatt vor. Ein weiterer Veranstaltungsschwerpunkt war die Vorstellung vielfältiger Naturschutzprojekte, die von oder zusammen mit Jugendlichen vor Ort durchgeführt wurden. Außerdem informierten Verbände über ihre Naturschutzprojekte für Feuchtgebiete.

Hintergrundinformationen:

Jährlich würdigt der Welttag der Feuchtgebiete seit vielen Jahren die Bedeutung von Feuchtgebieten im Sinne der Ramsar-Konvention. Im Jahr 2008 wurde der Oberrhein als weltweit 10. grenzübergreifendes Ramsar-Gebiet Oberrhein-Rhin supérieur anerkannt. Es besteht aus Natura 2000-Feuchtgebieten auf beiden Seiten des Oberrheins. Die grenzübergreifende Veranstaltung findet seit der Gründung des Ramsar-Gebietes 2008 abwechselnd auf deutscher und französischer Seite am Welttag der Feuchtgebiete, dem 2. Februar, oder zeitnah dazu statt. Veranstalter sind die Naturschutzverwaltungen von Baden-Württemberg und dem Elsaß sowie der Naturschutzverein Alsace Nature. Das Motto des diesjährigen Welttags lautet „Feuchtgebiete für unserer Zukunft – mach mit!“.

Die Ramsar-Konvention ist ein internationales Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung. Sie ist nach der Stadt Ramsar im Iran benannt, in der 1971 die Verhandlungen zu dem Abkommen stattfanden. Es ist das älteste und bedeutendste globale Naturschutzabkommen, das bislang 168 Staaten unterzeichnet haben. Diese haben 2.186 Gebiete mit einer Gesamtfläche von über 208 Millionen Hektar gemeldet. Darunter sind weltweit nur 16 grenzüberschreitende Gebiete, zu denen auch der Oberrhein gehört. Deutschland hat bislang 35 Ramsar-Gebiete benannt. In Baden-Württemberg sind neben dem Oberrhein die Naturschutzgebiete „Wollmatinger Ried“ und „Mindelsee“ (Bereich Bodensee) im Umfang von 1.286 Hektar als Ramsar-Gebiet gemeldet. Das Ramsar-Gebiet Oberrhein-Rhin supérieur umfasst 25.100 Hektar auf deutscher und 22.400 Hektar auf französischer Seite.
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