Berlin (agrar-PR) -
WWF lobt Agrargutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen Der WWF fordert zum Auftakt der Grünen Woche in
Berlin die Bauern finanziell zu entlohnen, die aktiv den Schutz von
Klima, Wasser und Biologischer Vielfalt betreiben. Spätestens mit dem
Inkrafttreten der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik im Jahr 2014 müssen
Agrarsubventionen grundsätzlich an ökologische Kriterien gekoppelt
werden. Der WWF stützt sich bei seinen Forderungen auf ein aktuelles
Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU). Das
Beratungsgremium der Bundesregierung fordert von der Landwirtschaft
nicht mehr nur die preiswerte Produktion von Lebensmitteln, sondern
zugleich einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Dies sei das
wichtigste öffentliche Gut, das zukünftig von der Landwirtschaft
bereitgestellt werden müsse. „Auch wenn es Agrarlobbyisten alter Schule
nicht gerne hören, wir müssen uns davon verabschieden, immer mehr,
immer billiger zu produzieren“, so WWF-Agrarreferent Matthias Meissner.
Man brauche ein neues Leitbild für die europäische
Landwirtschaftspolitik.
Der WWF fordert die Bundesregierung auf, den Rat
ihrer eigenen Experten zu befolgen. Ein derart wichtiges Politikfeld
dürfe nicht den Interessen der ausschließlich an kurzfristigen Gewinnen
orientierten Agrarindustriellen überlassen werden. „Einige Vertreter
der Agrarlobby spielen noch immer Blinde Kuh und wollen die essentielle
Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz für die wirtschaftliche Zukunft
der heimischen Landwirtschaft einfach nicht sehen“, sagt Meissner.
Nachhaltigkeit müsse endlich Leitmotiv werden.
Dabei müsse die Agrarpolitik europaweit an den gleichen Umweltstandards
gemessen und durch ein einheitliches Subventionssystem gefördert
werden. Ausdrücklich begrüßt der WWF die Vorschläge des SRU zur
Beseitigung der bisher praktizierten Einkommensübertragung an Landwirte
durch die Einführung einer Landwirtschaftpolitik, die Leistungen für
den Natur-, Klima- und Ressourcenschutzes honoriere. Sinnvoll sei z.B.
eine ökologische Grundprämie, die an etwa zehn Prozent ökologische
Vorrangflächen auf der landwirtschaftlicher Nutzfläche und andere
Öko-Mindestleistungen gekoppelt sei. Die Vorschläge des SRU,
Agrarumweltmaßnahmen auf die Grundprämie aufzusatteln und die
Naturschutzleistungen auch ohne zwingenden Bezug zur Landwirtschaft zu
fördern, gingen ebenfalls in die richtige Richtung.
In Zeiten von knapperen öffentlichen Mittel müsse
genau überlegt werden, welche Reformen langfristig und nicht nur
kurzfristig für alle rentabel sind, so der WWF. Vorrang sollten
nachhaltig und umweltverträglich arbeitende Bauern erhalten, die die
natürlichen Grundlagen für die Landwirtschaft kommender Generationen
schützen. Eine flächendeckend intakte Natur sei von wachsender
Bedeutung für das wirtschaftliche Wohlergehen der ländlichen Räume.