Wiesbaden (agrar-PR) - Die Hochwasserlage in Hessen hat sich am Mittwochmorgen entspannt.
Dies teilte Umweltministerin Silke Lautenschläger in Wiesbaden mit.
Auch an der Gersprenz, einem Nebenfluss des Mains bei Groß-Bieberau
(Kreis Darmstadt-Dieburg), wo in der Nacht die höchste
Hochwassermeldestufe kurzzeitig überschritten wurde, gingen die
Pegelstände zurück. In Hessen gibt es 1.350 Bäche und Flüsse. Ihre
Gesamtlänge beträgt 21.500 Kilometer.
Die wolkenreiche und milde Luft der vergangenen Tage hatte an
einigen Stellen im Land die Pegel der Bäche und Flüsse steigen lassen.
Bei Ober-Ofleiden (Vogelsbergkreis) stieg der Pegel der Ohm, im
Hochtaunuskreis wurden bei Rod an der Weil höhere Wasserstände
gemeldet. Autofahrer, die in der Nähe der Lahn in Marburg geparkt
hatten, wurden aufgefordert, ihre Autos zu entfernen. Am Pegel Gießen
zeigte die Lahn am Mittwochmorgen eine noch leicht steigende Tendenz.
An den hessischen Abschnitten von Rhein und Main besteht derzeit keine
Hochwassergefahr.
Lautenschläger zufolge kann sich die Hochwasserlage in den kommenden
Tagen verschärfen, wenn zum milden Wetter auch noch starke
Niederschläge hinzu kämen.
Bei weiter anhaltenden milden Temperaturen und weiteren
Niederschlägen ab dem Nachmittag müsse die Hochwasserlage weiter im
Blick behalten werden, sagte die Ministerin. Mit weiter ansteigenden
Pegelständen, insbesondere am Donnerstag und Freitag müsse gerechnet
werden. Bürger können die aktuellen Pegelstände im Internet verfolgen (
www.hlug.de)
Die aktuelle Hochwasserlage für Hessen:
Die Abflüsse an den hessischen Gewässern sind nach einsetzender
Schneeschmelze verbunden mit den Niederschlägen am gestrigen Tage
weithin angestiegen und haben in der vergangenen Nacht schon zu
Meldestufenüberschreitungen geführt.
Im Lahngebiet hat der Pegel Ober-Ofleiden/Ohm die Meldstufe II heute
Nacht überschritten, derzeit gehen die Wasserstände wieder zurück.
Desweiteren wurde an einigen Pegeln die Meldestufe I bei derzeit eher
verharrenden Wasserständen überschritten (Bartenhausen/Wohra, Rod und
Essershausen an der Weil, Niederbrechen/Emsbach, Michelbach/Aar sowie
am Pegel Gießen/Lahn mit dort leicht steigender Tendenz).
Im Maingebiet wurde im Odenwald am Pegel Groß-Bieberau/Gersprenz
gegen Mitternacht die Meldestufe III gerade so erreicht, derzeit gehen
die Ablüsse aber wieder zurück.
Im Niddagebiet ist an kleineren Gewässern die Meldestufe I
überschritten (Münster/Wetter, Glauberg/Nidder, Bergheim/Bleichenbach).
An den Pegeln Glauberg und Bergheim wurde kurzzeitig die Meldestufe II
überschritten.
Im Kinziggebiet haben die Wasserstände an den Pegeln
Gelnhausen/Kinzig, Hain-Gründau/Gettenbach und Weilers/Bracht die
Meldestufe I erreicht.
Am Fuldaoberlauf ist an den Fuldapegeln bis Bad Hersfeld aktuell die
Meldestufe I überschritten. Ebenso ist an den Pegeln
Adelshausen/Pfieffe und Hebel/Efze die Meldestufe I bei zurückgehenden
Wasserständen überschritten.
Im Werragebiet ist am Pegel Phillipsthal/Ulster die Meldestufe I bei verharrenden Abflüssen überschritten.
Am Neckar nahmen die Abflüsse im Verlauf des gestrigen Tages
deutlich zu, die Meldestufe I wurde am Pegel Rockenau (400cm) und am
Pegel Gundelsheim (370 cm) bei derzeit eher gleichbleibenden
Wasserständen überschritten.