Schwerin (agrar-PR) - "Mecklenburg-Vorpommern als Küstenland hat eine ganz besondere
Verantwortung für den Erhalt der Küstenvogelvorkommen einschließlich
ihrer Brutgebiete. Daher stehen diese Flächen im Zentrum zahlreicher
Naturschutzbemühungen. Ich bin froh, dass eine Arbeitsgruppe aus
ehrenamtlichen Mitarbeitern die Küstenvogelschutzgebiete des Landes
betreut und die erforderlichen Maßnahmen koordiniert. Vor der
ehrenamtlichen Arbeit dieser engagierten Menschen habe ich großen
Respekt und werde sie nach den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten
weiterhin unterstützen."
Dies sagte der Minister für
Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus nach
seinem heutigen Besuch auf der Insel Riether Werder, wo er sich über
die Naturschutzarbeit in diesem Küstenvogelschutzgebiet informiert
hatte.
"Es ist erklärtes Ziel der Landesregierung, dem
zunehmenden Artenschwund aktiv zu begegnen. Dazu müssen alle
Möglichkeiten und Maßnahmen insbesondere für die Arten ausgeschöpft
werden, für die das Land Mecklenburg-Vorpommern eine besondere
Verantwortung trägt. Das sind zum Beispiel Tier- und Pflanzenarten, in
deren europa- oder weltweitem Verbreitungszentrum
Mecklenburg-Vorpommern liegt, die weltweit nur hier vorkommen oder die
an spezielle Lebensräume wie die Küste gebunden sind. Deshalb bin ich
sehr gern der Einladung des Schutzgebietsbetreuers Frank Joisten
gefolgt, die Insel Riether Werder zu besuchen, die ein bedeutendes
Brutgebiet für Küstenvögel ist und auch während der Vogelzugzeiten von
vielen Arten als Rastplatz genutzt wird", so der Minister.
Hintergrund:
Die
Insel Riether Werder liegt im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns an der
Landesgrenze zu Polen. Sie ist Teil des Naturschutzgebietes "Altwarper
Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder". Hier entstanden in
Folge der Eiszeit auf der Halbinsel Altwarp die mächtigsten
Dünenaufwehungen der Region, die heute größtenteils bewaldet sind. Die
nur knapp über der Mittelwasserlinie des Neuwarper Sees liegenden
Uferflächen des Haffs werden regelmäßig überflutet. Aufgrund ihrer
abgeschiedenen Lage sowie ihrer natürlicherweise und durch
Pflegenutzung niedrigen Vegetation stellt die im Neuwarper See gelegene
Insel Riether Werder ein bedeutendes Küstenvogelschutzgebiet dar. Heute
bieten nur noch vergleichsweise wenige Inseln und Halbinseln an der
Küste unseres Bundeslandes gute Brutbedingungen für Offenlandbrüter wie
Möwenarten, Flussseeschwalbe, Rotschenkel, Bekassine oder Kiebitz.
Viele der ehemals vorhandenen Küstenvogel-Brutgebiete sind heute als
solche nicht mehr geeignet. Traditionelle Nutzungen wurden aufgegeben,
höhere Vegetation wuchs auf, die Flächen verbuschten und waren somit
für die im Offenland brütenden Arten nicht mehr geeignet. Andere
Flächen gingen durch touristische Aktivitäten und Freizeitnutzungen
verloren oder durch das Einwandern von Raubsäugern wie Fuchs und
Marderhund.