06.11.2009 | 00:00:00 | ID: 3519 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Naturschutztag 2009 – Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf stellt Grundzüge der zukünftigen Naturschutzpolitik vor: "Wir müssen die Menschen mitnehmen"

Kiel (agrar-PR) - Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat heute (6. November) Grundzüge der künftigen Naturschutzpolitik in Schleswig-Holstein erläutert. "Wir brauchen die Unterstützung der Gesellschaft. Wenn wir diese nicht haben, wird der Naturschutz scheitern. Es gibt zu diesem Weg keine Alternative", sagte Frau Dr. Rumpf bei der Eröffnung des "Naturschutztages 2009" in Kiel. Weiter betonte sie, dass Naturschutz kein Verhinderungs-, sondern ein Gestaltungsinstrument sein müsse mit den Elementen Fördern und Fordern – Fördern durch Finanzierung und andere Impulse, Fordern durch Gesetze, "wobei mein eindeutiger Schwerpunkt auf dem Fördern liegt", wie sie klarstellte.
Die Umweltministerin betonte die über einhundertjährige Tradition des Naturschutzes in Schleswig-Holstein sowie die Bedeutung des Ehrenamtes "als Eckpfeiler" für dessen Arbeit. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieser Eckpfeiler meiner Naturschutzpolitik auch in Zukunft leistungsfähig bleibt", unterstrich sie. Hierfür sei ihr eine enge Zusammenarbeit mit dem Landesnaturschutzbeauftragten Klaus Dürkop ebenso wie mit dem Landesnaturschutzbeirat wichtig. Frau Dr. Rumpf bekannte sich zu einer nachhaltigen Naturnutzung. Das bedeute nicht, immer und überall zu nutzen, "sondern zur Nachhaltigkeit gehört auch, Rückzugsräume der Natur zu respektieren und Wildnis zuzulassen". Von entscheidendem Gewicht sei in diesem Zusammenhang der Erhalt der biologischen Vielfalt. Wenn es nicht gelinge, den weltweiten Arten- und Lebensraumschwund zu stoppen, werde dieser Trend zu Problemen führen, die denen des Klimawandels nicht nachstehen. Neben dem Erhalt der so genannten Biodiversität seien weitere Triebfedern des Naturschutzes die Bewahrung der Schöpfung und das Ziel, in einer intakten und schönen Landschaft zu leben. Auf Schleswig-Holstein bezogen erläuterte Umweltministerin Rumpf Gegenwart und Zukunft der Naturschutzpolitik. So hob sie das in der letzten Legislaturperiode erneuerte Landesnaturschutzgesetz und die so genannte Ökokontoverordnung hervor, "auf die andere Länder neidvoll blicken", wie sie sagte. Auch im Bereich des europäischen "Natura 2000"- Programms seien seit 2005 mit dem Abschluss der Vogelschutz- und FFH-Gebietsmeldungen und der Aufstellung von schon über 30 Managementplänen für solche Gebiete wichtige Erfolge erreicht worden. Weiter nannte sie das Artenhilfsprogramm, die Förderung lokaler Aktionen für den Naturschutz sowie den Ausbau des Vertragsnaturschutzes. "Mittlerweile sind etwa 15.000 Hektar Grünland im Vertragsnaturschutz, das sind 5.000 Hektar mehr als im Jahr 2005. Der Mittelansatz hat sich um fast 1,5 Millionen auf fünf Millionen Euro erhöht. Neue Programme wie das Dauerweideprogramm und das Ackerlebensräumeprogramm werden 2010 hinzukommen", erläuterte die Ministerin den strategischen Politikansatz, der sich nicht an Legislaturperioden orientiere. Für die Zukunft kündigte Frau Dr. Rumpf eine kurzfristige, nochmalige Novelle des Landesnaturschutzgesetzes an, die durch Änderungen des Bundesrechts im Zuge der so genannten Föderalismusreform erforderlich geworden sei. Außerdem strebe sie eine Reduzierung des Flächenverbrauchs an, die weitere Stärkung des Vertragsnaturschutzes, die Fortsetzung des Artenhilfsprogramms und der lokalen Aktionen, zusätzliche Mittel für den Moorschutz sowie eine Stärkung der Stiftung Naturschutz. Um diese anspruchsvollen Ziele erreichen zu können, so die Umweltministerin, sei eines besonders wichtig: "Wir müssen die Menschen vor Ort beim Naturschutz mitnehmen."
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