Bonn (agrar-PR) -
Mit den aktuellen Entwicklungen in den deutschen Schutzgebieten wie Naturschutzgebieten, Nationalparken oder Biosphärenreservaten setzt sich das neue Schwerpunktheft von Natur und Landschaft auseinander. In den vergangenen Jahren hat es beispielsweise bei den Naturschutzgebieten einen Zuwachs von 7.923 Gebiete (1.194.227
Hektar) auf 8.501 Gebiete (1.313.137 Hektar) gegeben. Allerdings erschweren diverse Herausforderungen eine erfolgreiche Weiterentwicklung des deutschen Schutzgebietssystems.
"Probleme bereiten zum Beispiel die hohen Stickstoff- und Pestizideinträge, aber auch die Entwässerung von Feuchtgebieten oder die Einwanderung von Neobiota haben zugenommen. Darüber hinaus mangelt es vielfach an Personal und Finanzmitteln für die notwendige Betreuung sowie
Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in den Gebieten," sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Beate Jessel. Die verschiedenen Schutzkategorien müssten sich zudem mit der zunehmenden Intensivierung der Landnutzung durch den Biomasseanbau, Grünlandumbruch und verstärkter (Alt)holznutzung in den Wäldern auseinander setzen. Eine neuere Herausforderung sei auch die Auswirkung des Klimawandels auf die biologische Vielfalt und die ihre zugrunde liegenden Standortbedingungen in den Schutzgebieten, erläuterte BfN-Präsidentin Jessel.
Verschiedene Beiträge und Fachartikel setzen sich mit den Entwicklungen des deutschen Gebietsschutzes auseinander. Dabei wird sowohl auf die internationalen Vorgaben, die (quantitativen) Entwicklungen des deutschen Schutzgebietssystems als auch auf die Effektivität des Managements und auf ausgewählte Maßnahmen zum Moor-, Grünland- und Buchenwaldschutz eingegangen. Ein Beitrag beleuchtet u.a. allgemeine Strukturen und Defizite, die historische Entwicklung sowie aktuelle Nationalparkinitiativen. Ein anderer Beitrag befasst sich mit der im Zeitraum 2009 - 2012 erstmalig durchgeführten freiwilligen Evaluierung aller deutschen Nationalparke und deren Ergebnissen. Damit werden auch Vorgaben des Arbeitsprogramms Schutzgebiete des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) erfüllt.
Mit der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) im Jahre
2010 wurde in Anlehnung an Kategorie III der Weltnaturschutzunion (IUCN) eine weitere Schutzgebietskategorie ins Leben gerufen - das "Nationale Naturmonument". Ein weiterer Artikel beschreibt u.a. die diesbezüglichen gesetzlichen Vorgaben, die Abgrenzung zu anderen nationalen Schutzgebietskategorien und Kriterien bei der Gebietsauswahl. Bisher ist allerdings noch kein Gebiet als Nationales Naturmonument ausgewiesen worden.
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