Potsdam (agrar-PR) -
Jetzt wertvolle Wildnisgebiete in Deutschland sichern – das ist die Botschaft der Wildniskonferenz 2010. Die Konferenz fand am 17. Mai anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg in der Potsdamer Staatskanzlei statt. 230 Politiker, Wissenschaftler und Naturschutzakteure aus dem ganzen Bundesgebiet trafen sich, um über Perspektiven für Wildnis in Deutschland zu beraten. Im Rahmen der Konferenz wurde die Potsdamer Wildnisresolution vorgestellt. Sie zeigt auf, welche Schritte nötig sind, um die Wildnisziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt in Deutschland umzusetzen. Wildnisgebiete, in denen sich die Natur ohne menschliche Eingriffe frei
entwickeln kann, sind heute weltweit eine Seltenheit. Erst mit dem
drohenden Verlust der letzten Naturparadiese dieser Erde wächst das
Bewusstsein für ihren Wert. "Wir fordern global den Schutz von Natur
ein, doch glaubwürdig können wir nur sein, wenn wir mit gutem Beispiel
vorangehen." sagte Dr. Hans-Joachim Mader, Ratsvorsitzender der
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Die Stiftung Naturlandschaften
Brandenburg ist seit 10 Jahren für den Wildnisschutz in Brandenburg
aktiv. Auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in Brandenburg besitzt und
betreut sie rund 12.100 Hektar Flächen. In diesen einmaligen großen und
unzerschnittenen Gebieten wird auf dem größten Teil der Fläche schon
jetzt natürliche Dynamik zugelassen, so dass Wildnis entsteht.
"Mit Wanderwegen, Exkursionen und Veranstaltungen macht die Stiftung
diese faszinierende Entwicklung erlebbar. Genau darauf kommt es an,
intelligente Lösungen zu entwickeln, die es interessierten Menschen
ermöglichen, Wildnis hautnah zu erleben ohne dieser zu schaden", sagte
Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack.
Mit der Wildniskonferenz macht sich die Stiftung nun dafür stark, dass
die Verantwortung für den Schutz von Wildnisgebieten in Deutschland
politisch wahrgenommen wird. In der 2007 beschlossenen Nationalen
Strategie zur biologischen Vielfalt hat sich die Bundesregierung ein
wichtiges Ziel gesetzt. Bis zum Jahr 2020 soll sich die Natur auf 2 %
der Fläche Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten
ungestört entwickeln dürfen und Wildnis entstehen. „Hierfür ist noch
viel zu tun, denn bislang ist erst ein Bruchteil dieses Ziels
erreicht“, so Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für
Naturschutz.
Um die Bedeutung von Wildnis in Deutschland und notwendige Schritte zu
ihrem Schutz aufzuzeigen, hat die Stiftung Naturlandschaften
Brandenburg zusammen mit namhaften Naturschutzorganisationen eine
Wildnisresolution verabschiedet. Die Resolution wurde an
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen übergeben, der die
Schirmherrschaft der Veranstaltung innehat. Die Wildnisresolution ist
im Internet unter www.wildniskonferenz.de.