12.08.2022 | 16:31:00 | ID: 33825 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Pflanzenschutzmittel: Reduktion ist richtig, aber Lösungen mit Landwirtschaft und Umweltverbänden

Hannover (agrar-PR) - Die Europäische Kommission will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. In unterschiedlichen Schutzgebieten soll der Einsatz von Pflanzenschutzmittel komplett verboten werden. Das Komplettverbot kommentiert der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies wie folgt:
„Es ist richtig, den Einsatz von Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Das haben wir auch im Niedersächsischen Weg festgelegt. Derzeit wird intensiv an einer Reduktionsstrategie für Niedersachsen gearbeitet. Auch haben wir für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten in Niedersachsen eine gesetzliche Regelung im Naturschutzgesetz zur Ausbringung in Schutzgebieten und im Wassergesetz zu Gewässerrandstreifen gefunden. Diese ist sowohl mit der Landwirtschaft als auch mit den Naturschutzverbänden abgestimmt.

Die geplante Verordnung der EU Kommission zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln würde gravierende Änderungen der Landwirtschaft in den aufgeführten Bereichen mit sich bringen. Bei einigen Passagen gibt es noch erheblichen Klärungsbedarf. In der Verordnung wird beispielsweise davon gesprochen, jegliches Pflanzenschutzmittel in Schutzgebieten zu verbieten. Dazu haben wir in Niedersachsen praxisgerechtere Lösungen entwickelt, diese würden damit nicht mehr umsetzbar. Im Übrigen wären auch die Mittel des Ökologischen Landbaus von einer Anwendung ausgenommen.

Es muss klug abgewogen werden, mit welchen Regelungen man den Pflanzenschutzmitteleinsatz so reduziert, dass er der Natur mehr Raum lässt, aber auch eine Bewirtschaftung der Flächen möglich bleibt. Auch muss darüber gesprochen werden, wie ein finanzieller Ausgleich für die Landwirte möglich ist.

Unsere Landwirtschaft in den Schutzgebieten leisten jetzt schon sehr viel für Umwelt- und Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt. Mögliche Anpassungen müssen, wie im Niedersächsischen Weg, im Dialog auf Augenhöhe diskutiert werden. Nur so können gemeinsam umsetzbare Lösungen gefunden werden. Das werden wir im weiteren Beteiligungsverfahren zu diesem Kommissions-Entwurf deutlich machen, um die Erfolge des Niedersächsischen Weges zu bewahren."
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