21.02.2022 | 19:01:00 | ID: 32391 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Satellitendaten zeigen: Klimawandel vernichtet riesige Flächen im deutschen Wald

Satellitenaufnahmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigen, dass der Klimawandel dem Wald viel stärker zusetzt als bislang angenommen: Fast fünf Prozent der Wälder gingen zwischen 2018 und 2021 durch Hitze und Dürre verloren. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert das Desaster:

„Die aktuelle Auswertung der Daten durch das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeichnet ein erschreckendes Bild. Die Analyse übertrifft in ihrer Dramatik alle bisherigen Aussagen. Der Deutsche Wald hat einen schier irreparablen Schaden erlitten.

Die Bilder zeigen, dass vor allem in einem mittleren West-Ost-Gürtel Deutschlands die Verluste besonders hoch sind: Von der Eifel, übers Sauerland, die nordhessischen Wälder sowie Harz und Thüringer Wald bis in die Sächsische Schweiz sind extrem betroffen. Meistens sind es die in der Nachkriegszeit gepflanzten Fichtenforsten, aber nicht nur. Allein Nordrhein-Westfalen verlor innerhalb von drei Jahren mehr als ein Viertel seiner Fichtenwälder, in einigen Landkreisen waren es sogar mehr als zwei Drittel.

Längst sind auch Buche und Kiefer oder seltenere Baumarten wie Esche oder Bergahorn unter den abgängigen Hölzern. Insgesamt ging eine halbe Million Hektar Wald der 11,4 Millionen Hektar verloren. Mögen sich einige Teile der Laubwälder auch regenerieren können, die Fichtenwälder sind auf riesigen Flächen verloren. Damit aber verlieren wir einen bedeutenden Baustofflieferanten.

Dieser Katastrophe dürfen wir nicht länger tatenlos zusehen oder sie als vorübergehend, weniger wichtig betrachten! Zumal eines immer deutlicher wird: Wenn in der Klimadebatte der Wald als CO2-Speicher und damit als ein Rettungsanker betrachtet wird, so zeichnen die aktuellen Daten ein gänzlich anderes Bild. Längst ist angesichts der großflächigen Verluste der Wald zum Emittenten geworden, statt zum Puffer. Der kühle, das Klima bewahrende Wald: Das war einmal.“
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Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
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