26.03.2015 | 14:08:00 | ID: 20035 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Staatssekretärin Dr. Silke Schneider gibt Preisträger des Nachhaltigkeitspreises des Landes bekannt

Brekum (agrar-PR) -

 43 Bewerberinnen und Bewerber waren angetreten, um den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis Schleswig-Holstein zu erringen – als glücklicher Sieger konnte das Team des BELLA DONNA - ein Haus von Frauen e.V. heute (26. März 2015) den ersten Preis von der Umwelt-Staatssekretärin und Jury-Vorsitzenden Dr. Silke Schneider entgegen nehmen, die den kurzfristig verhinderten Umweltminister Robert Habeck vertrat.

Insgesamt wurden vier Projekte mit einem Preis bedacht. „Die Themenvielfalt und -breite der eingereichten Projekte hat die Jury wieder einmal stark beeindruckt!“, so Schneider. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Auslobung ein breites Spektrum von Akteuren erreicht haben.“ Neben den vier Preisträgern wurden dann noch drei Bewerbungen mit ausdrücklichen Anerkennungen gewürdigt.

Der erste Preis für das Bella Donna Haus ist mit 5.000 Euro dotiert. In dem Innovationszentrum in Bad Oldesloe wird gezielt unternehmerische und organisatorische Hilfe für Frauen jedweder Herkunft angeboten. Mit Hilfe einer Stiftung werden Frauen- und Mädchenprojekte gefördert. Laudatorin Kathrin Ostertag von der IHK Lübeck würdigte das Konzept als von Anfang bis Ende durchdacht und nachhaltig. „Von der Planung der baubiologisch optimierten, kostengünstigen und energieeffizienten Sanierung des Gebäudes über die von Mietern und Verein passend zum inhaltlichen Konzept organisierten Veranstaltungen bis hin zur Nutzung von Leih- und Schenkgemeinschaften zur Finanzierung weiterer Investitionen passt wirklich alles zusammen!“

Der 2. Preis (2.000 Euro) ging an das Gut Wulfsdorf bei Ahrensburg. Hier wirtschaftet nicht nur ein Demeterhof nach ökologisch-nachhaltigen Prinzipien mit Direktvermarktung im Hofladen und auf Märkten in Hamburg, sondern es werden zugleich eine Metzgerei und eine Bäckerei betrieben und ein zukunftsweisendes Energiekonzept umgesetzt. Zudem ist dieser Betrieb mit dem innovativen Wohnprojekt Almende Wulfsdorf vernetzt, wo Leben und Beschäftigung auch für Menschen mit Einschränkungen geboten werden. Abgerundet wird das Gesamtprojekt mit der Erforschung und Erzeugung von Biosaatgut. Der Landesnaturschutzbeauftragte Prof. Dr. Holger Gerth hob in seiner Laudatio hervor, dass der Projetträger Gut Wulfsdorf mit seiner 25-jährigen Entwicklung vom Hoforganismus zum Dorfprojekt überzeugte, indem gemeinsam nachhaltig, ökologisch, regional und sozial gelebt und gewirtschaftet wird.

Zwei dritte Preise mit je 1.500 Euro gingen an Hunkelstide UG sowie die Holstenschule Neumünster.

Der Markenname „Hunkelstide“, abgeleitet aus „Gehunkel“ (Obstreste) und Tide (dem Gezeitenwechsel) steht - neben leckerem und gesundem Naschwerk - für die Verwertung überschüssiger Lebensmittel, die frisch nicht mehr zu vermarkten sind. Daraus entstehen in dem kleinen Start-up-Unternehmen in Schwartbuck bei Lütjenburg in sehr viel Handarbeit die unterschiedlichsten Dörrobst-Produkte. So landet weniger Obst im Müll. Vom Apfeltee über Zucchini-Chips bis zu Bananen-Nuss-Möpsen (getrocknete und aufgerollte Fruchtpasten) reicht das Shop- und Internet-Angebot.

Die Schülerinnen und Schüler der Holstenschule in Neumünster nähern sich mittels Film-, Kunst- und Theaterprojekten der Flüchtlingsproblematik: Was würde man in den Koffer packen, wenn man aus seiner Heimat flüchten müsste? Gemeinsam mit Flüchtlingen gelangen sie zu einem Perspektivwechsel, zu Betroffenheit und am Ende mehr Toleranz.

Eine besondere Anerkennung für sein sehr umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für Kindertagesstätten erhielt der bereits an anderer Stelle mehrfach ausgezeichnete Pädiko e.V. aus Kiel.

Und das Regionale Berufsbildungszentrum Kiel wurde in gleicher Weise für sein langjährig erfolgreiches interkulturelles Engagement als Zukunftsschule.SH (Zertifikat für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Schulbereich) gewürdigt.

Eine lobende Erwähnung erfuhr schließlich die WEB-Agentur everybitcounts für eine Bewerbung, die auf den gedankenlosen und energiezehrenden Umgang mit Datenmengen bei der Web-Seitenprogrammierung, ein völlig vernachlässigtes Phänomen des digitalen Zeitalters, aufmerksam macht.

Der Preis, der nach 2009, 2011 und 2013 nun zum vierten Mal vergeben wurde, ist erstmals als Gemeinschaftsprojekt zusammen mit den beiden kirchlichen Tagungshäusern „Haus am Schüberg“ in Ammersbek und „Christian Jensen Kolleg“ in Breklum ausgerichtet worden. Staatssekretärin Schneider: „Ich bin sehr erfreut über diese Kooperation, die neben der bloßen Arbeitsteilung auch inhaltlich durch die Einbettung des Preises in die Passions-Workshopreihe zur Globalen Transformation eine Bereicherung darstellt.“

Abschließend wies Schneider auf den bundesweiten ZeitzeicheN-Preis (Bewerbungsschluss 10.07.2015) als eine weitere Chance für Nachhaltigkeitsprojekte aus Schleswig-Holstein hin, der am 4./5. November auf dem Netzwerk21-Kongress in Lübeck verliehen wird.

Alle 43 Bewerbungen werden in einer Broschüre vorgestellt, die auch im Internet unter www.nachhaltigkeitspreis.schleswig-holstein.de herunterzuladen ist.

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