12.04.2013 | 18:20:00 | ID: 14886 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Tack: Detektivarbeit für den Moorschutz

Prenzlau (agrar-PR) -

Die gegenwärtig umfangreichste Einzelmaßnahme zur Moorrenaturierung im Land Brandenburg ist in der Uckermark, zehn Kilometer nördlich von Prenzlau, zu besichtigen. Mit viel Aufwand lässt dort die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg das größte Quellmoor des Bundeslandes, den Beesenberg, renaturieren. „Das Projekt reiht sich sein in die zahlreichen Maßnahmen des Landes, funktionierende Moore zu erhalten“, so Umweltministerin Anita Tack, die sich heute vor Ort vom Fortschritt der Arbeiten überzeugte.

Ziel der Arbeiten ist es, den Beesenberg wieder mit ausreichend Wasser zu versorgen, so dass er sich wieder zu einem wachsenden und artenreichen Quellmoor entwickeln kann. Die Renaturierung gehört deutschlandweit zu den bedeutendsten Moorschutzmaßnahmen.

Die Wiederbelebung des Moores beinhaltet einige Herausforderungen. So müssen zahlreiche Gräben und im Boden versteckte Drainagesysteme lokalisiert werden, um sie zu verschließen. „Das erfordert beinahe kriminalistischen Spürsinn“, so Tack. Achteinhalb Kilometer Dränleitungen werden unter der Oberfläche vermutet. Neben der Verfüllung von Gräben auf mehr als 1.600 Metern Länge, wozu unmittelbar vor Ort abgetorftes Material verwendet wird, werden in zwei am Rand des Moores verlaufenden Gräben Sohlschwellen eingebaut.

53 Hektar groß ist das Quellmoor Beesenberg im Landkreis Uckermark und mit zwölf Metern Torfauflage auch einer der mächtigsten und somit bedeutendsten Quellmoorkomplexe Nordostdeutschlands. Er ist Lebensraum für seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere wie etwa das Glänzende Seidenmoos, die Sumpf-Engelwurz oder die Bekassine.

Um so schnell wie möglich wieder eine typische Artenausstattung zu erreichen, werden auf etwa 1,5 Hektar abgetorften Flächen charakteristische Pflanzenarten angesiedelt. Dabei wird zunächst der nährstoffreiche, stark zersetzte Oberboden abgetragen. Schmale Dämme und Inseln dienen als Kleinstrelief, um Moorpflanzen ansiedeln zu können, die nicht im Wasser keimen und Übergangsbereiche brauchen. Fachleute aus Greifswald entnehmen das benötigte Pflanzenmaterial zuvor in Spenderregionen und begleiten diesen botanisch äußerst interessanten Teil des Projekts.

Ein langfristiges Monitoring der sich verändernden Wasserstände gehört ebenfalls zum Projekt. Insgesamt fünf Grundwassermessstellen wurden im Projektgebiet mit Datenloggern ausgerüstet, die stündlich die Wasserstände aufzeichnen.

Angrenzende Landnutzer müssen sich laut Tack keine Sorgen machen. Das Moor ist von Gräben, Wirtschaftswegen und einem Bahndamm, für den eigens ein Standsicherheitsgutachten angerfertigt wurde, eingegrenzt. Für eine westlich des Moores gelegene Landwirtschaftsfläche wird eine Schutzdrainage errichtet.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Umweltministerin einen Bescheid über 560.000 Euro Fördermittel der Europäischen Union und des Landes Brandenburg an die Stiftung überreicht, die selbst rund 130.000 Euro beisteuert.


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