17.11.2014 | 16:30:00 | ID: 19151 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Thüringen für Hochwassergefahren im Winter gut gerüstet

Erfurt (agrar-PR) - Insgesamt 157 Millionen Kubikmeter Stauraum

Vor der niederschlagsreichen Jahreszeit sind die Thüringer Hochwasser-Schutzräume in Talsperren und Hochwasser-Rückhaltebecken planmäßig freigemacht, zum Teil sogar deutlich weiter abgesenkt als vorgesehen. Aktuell summieren sich die geschaffenen Stauräume auf rund 157 Millionen Kubikmeter. Damit stehen rund 54 Prozent mehr Hochwasser­schutzraum zur Verfügung als die Bewirtschaftungspläne festlegen. Darüber hinaus hat der Freistaat seit dem Hochwasser 2013 mehrere zentrale Schutzprojekte umgesetzt und das Landesprogramm Hochwasserschutz erstellt.

Bei der Talsperre Schmalwasser im Geragebiet stehen derzeit 38 Prozent mehr, im Talsperrensystem Weida-Zeulenroda im Weiße Elster-Gebiet 52 Prozent mehr an Hochwasserrückhalteraum zur Verfügung. Auch die Saaletalsperren haben nach den eher geringen Niederschlägen in diesem Jahr etwa 31 Millionen Kubikmeter mehr Hochwasserschutzraum frei als für die Jahreszeit üblich. Hierdurch ist ausreichend Speicherraum verfügbar, der je nach Wetterlage und Hochwasserpotential weiter angepasst werden kann. Die Steueranweisungen der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) werden dabei zeitgleich an den Betreiber Vattenfall und die Zentralen Leitstellen Jena und Saalfeld-Rudolstadt gesendet, damit diese im Notfall rechtzeitig den Einsatz planen können.

Seit dem Hochwasser 2013 hat Thüringen rund 6,5 Millionen Euro in die Beseitigung der Schäden an Gewässern und Schutzanlagen investiert. Zum Beispiel wurde in Wünschendorf/Weiße Elster der überströmte und gebrochene Deich durch einen neuen Deich ersetzt. Ein Projekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes der gesamten Ortslage steht vor der Fertigstellung. Auch im vom Elsterhochwasser schwer betroffenen Gera befinden sich mehrere Projekte in der Umsetzung oder in der Vorbereitung. In Treben an der Pleiße wurde ein Deich zum Schutz der Ortslage neu errichtet.

An der Gera in Walschleben wurden die gefährdeten Deichstrecken umfassende gesichert. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der nördlichen Geraaue wird unabhängig davon zügig vorangetrieben. Im Werragebiet ist im Oberlauf bei Harras ein Hochwasserschutzprojekt umgesetzt, der Hochwasserschutz der Stadt Eisfeld befindet sich im Genehmigungsverfahren. In Eisenach/Hörsel soll kurzfristig mit ersten Maßnahmen begonnen werden.

Eine Vielzahl von Vorhaben befindet sich in der planerischen Vorbereitung. Damit hat Thüringen bereits jetzt begonnen, Teile aus dem Landesprogramm Hochwasserschutz umzusetzen, das Ende 2014 in die öffentliche Anhörung geht. Schwerpunkte dieses Investitionsprogramms bis 2021 sind neben den beim Hochwasser 2013 besonders betroffenen Fließgewässern Weiße Elster, Pleiße und Gera alle Gewässer erster Ordnung, an denen ein hohes Risiko für das Wohl der Allgemeinheit erkennbar ist. Bis Ende 2017 sollen für alle größeren Thüringer Flüsse Hochwasserschutzkonzepte vorliegen.

Auch in diesem Winter erstellt die Hochwassernachrichtenzentrale in der TLUG täglich auf Basis der Wetter- und Schneevorhersage Prognosen für die folgenden 72 Stunden. Wenn die Prognose eine Hochwassergefahr erkennen lässt, wird der 24-Stunden-Bereitschaftsdienst erfahrener Hydrologen mit weiteren Mitarbeitern verstärkt. (tmlfun)

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