17.07.2013 | 16:15:00 | ID: 15506 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Umweltminister startet die umfassende Sanierung des Teterower Sees

Schwerin (agrar-PR) -

Die Stadt Teterow hat beste Chancen, dass ihr Wappentier, der Hecht, hier wieder heimisch wird. Am Mittwoch gab Umweltminister Dr. Till Backhaus den Startschuss für die Teilentschlammung des Stadtsees, der die umfassende Sanierung des 336 ha großen Teterower Sees einleitet. "Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des Sees für die Naherholung und der immer stärkeren touristischen Ambitionen der Stadt Teterow, aber vor allem auch der Anforderungen, die sich aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie ergeben, bestand Handlungsbedarf", betonte der Minister.

Das Gewässer litt unter einer langjährigen Belastung und Überdüngung durch industrielle und kommunale Abwässer. In Teterow hatten sich relativ früh größere Betriebe und Industrien angesiedelt. So wurden 1887 eine Molkerei, 1889 eine Zuckerfabrik und 1898 ein Schlachthof errichtet. Zudem besitzt der Teterower See mit 112,6 km² ein verhältnismäßig großes, intensiv landwirtschaftlich genutztes Einzugsgebiet. Die immer weiter fortschreitende Verschlechterung der Wasserqualität hatte sich in einem Rückgang des Fischbestandes manifestiert. Der Hecht, der besonders klares Wasser benötigt, zog sich zurück. Blaualgenblüten und geringe Sichttiefen schränkten in den Sommermonaten die Badefreuden erheblich ein.

"Obwohl die Abwasserentsorgung in Teterow modernisiert wurde und damit der Zustand des Sees verbessert werden konnte, ist dies noch nicht ausreichend", so Dr. Backhaus. "Untersuchungen der letzten Jahre ergaben, dass aufgrund der Phosphatgehalte das Gewässer noch immer nicht sein gutes ökologisches Potential erreicht hat."

Die Teilentschlammung im Stadtsee ist der erste und kostenintensivste Schritt eines ganzen Maßnahmepakets, das mit insgesamt 2.772.229,42 € vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert wird. Wie die Voruntersuchungen ergaben, konzentriert sich ein beträchtlicher Anteil des reaktiven Phosphors in den obersten Sedimentschichten des Teterower Stadtsees. Diese deutlich nährstoffreichere Schicht der oberen 80 cm soll durch Saugspülbagger entfernt und so die darunter lagernde nährstoffbindende Kalkmudde freigelegt werden. Die mit insgesamt 157.618 m³ berechnete Entnahmemenge wird in die bereits vorbereiteten Polderflächen gespült, um sich dort abzusetzen. Nach dem Trocknungsprozess soll das Sediment landwirtschaftlich verwertet werden. Im Nebeneffekt wird durch die erhöhte Wassertiefe die Verlandung des Sees verzögert und eine längere Nutzung als Badesee ermöglicht.

Als nächste Maßnahmen folgen dann die Reduzierung der Nährstoffeinträge über oberirdische Zuläufe zum Teterower See, Tiefenwasserentnahme aus dem tiefen Ostteil des Sees sowie ein gezielter Fischbesatz.

 "Das Sanierungs- und Restaurierungsprogramm in Mecklenburg-Vorpommern hat die nachhaltige Verbesserung des ökologischen Zustands der Landesseen nach wissenschaftlichen Kriterien zum Ziel", so Dr. Backhaus. "So werden nachhaltige Maßnahmen umgesetzt, die die Ursachen der Eutrophierung im Visier haben und sich in der Regel gegen Phosphor-Gehalt im Wasser richten." Seit Bestätigung des Konzepts 1999 wurden über 30 Seentherapien begonnen und größtenteils erfolgreich abgeschlossen. (PD)

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