Recklinghausen (agrar-PR) - Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute unter anderem mit den
Kommunen Wesel, Kleve und Duisburg sowie der Landwirtschaftskammer und
den vor Ort tätigen Kreisbauernschaften eine erneuerte Vereinbarung zum
Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ unterzeichnet. Mit den
Unterschriften wird der Erhalt des Vogelschutzgebietes „Unterer
Niederrhein“ gesichert und an die aktuellen rechtlichen
Rahmenbedingungen angepasst. Damit werden laut Vereinbarung „den
Verpflichtungen aus dem europäischen Naturschutzrecht, den ökonomischen
und sozialen Bedingungen und den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie den
Interessen der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei und des
Gartenbaus“ Rechnung getragen.
„Als nächsten Schritt wird jetzt im laufenden Jahr das Landesamt für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz einen Maßnahmenplan für das
Vogelschutzgebiet erarbeiten, unter Beteiligung der Betroffenen vor Ort
an einem runden Tisch“, erklärte Minister Uhlenberg nach der
Unterzeichnung der Vereinbarung. „Damit sichern wir den unteren
Niederrhein als das größte Überwinterungsgebiet für Arktische Wildgänse.
Außerdem tragen wir die Verantwortung für zahlreiche Feuchtwiesen- und
Wasservogelarten die vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand
gefährdet sind. Dazu gehören zum Beispiel die Uferschnepfe, der Kiebitz
oder die Trauerseeschwalbe, die hier im Vogelschutzgebiet brüten und
deren Brutgebiete wir erhalten müssen“, so der Minister.
Der Maßnahmenplan soll den Charakter eines Fachkonzeptes haben, in
dem die Ziele und Maßnahmen für die relevanten Arten räumlich
konkretisiert werden. Die Umsetzung von Maßnahmen erfolgt auf dem
Prinzip der Kooperation und der Freiwilligkeit.
Mit der Vereinbarung werden auch die Regelungen zu den
Gänsefraßschäden fortgeführt. Diese werden wie bisher durch das Land
ausgeglichen, im Gegenzug verzichten die Landwirte auf die Vergrämung.
Wichtig ist Minister Uhlenberg zudem, dass im Vogelschutzgebiet die
bisherigen land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen auf Grundlage der
guten fachlichen Praxis weiterhin zulässig sind und bleiben.
Das Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ ist im Mai 2009 um 5.538
Hektar erweitert worden und ist nun mit seinen 25.809 Hektar eines der
größten Vogelschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen. Bis zu 180.000 Bläss-
und Saatgänse fliegen jeden Herbst am Niederrhein ein, um dann im
Februar/März wieder zu ihren Brutarealen aufzubrechen. Dieses
Naturschauspiel ist längst zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen
aus ganz Deutschland geworden und damit auch zu einem wichtigen
wirtschaftlichen Faktor für die gesamte Region.