Kiel (agrar-PR) - Das Naturschutzgebiet Goldenseeufer, Heidberg und Umgebung im Kreis
Herzogtum Lauenburg wird erweitert. Umweltminister Dr. Christian von
Boetticher unterzeichnete die entsprechende Landesverordnung, durch die
das seit September 1993 bestehende Naturschutzgebiet, ein wichtiges
Bindeglied des "Grünen Bandes" entlang der ehemaligen innerdeutschen
Grenze, von ca. 51 Hektar um 85 Hektar auf künftig ca. 136 Hektar Größe
erweitert wird.
Die Erweiterungsflächen wurden vom Zweckverband Schaalsee-Landschaft
angekauft bzw. vom Kreis Herzogtum Lauenburg für Zwecke des
Naturschutzes zur Verfügung gestellt. Angrenzende Flächen in
Mecklenburg sind ebenfalls bereits Naturschutzgebiet.
Die Anzahl der im Kreis Herzogtum Lauenburg liegenden
Naturschutzgebiete ändert sich durch diese Ausweisung nicht, die
Gesamtgröße erhöht sich jedoch auf ca. 6.100 ha, das sind ca. 4,8
Prozent der Kreisfläche. "Der Kreis Herzogtum Lauenburg rangiert damit deutlich oberhalb des Landesdurchschnitts, der bei 2,9 Prozent liegt",
betonte Umweltminister von Boetticher. Er sagte weiter, die Bedeutung
des Gebietes für den Naturschutz werde auch durch die Anerkennung als
Vogelschutz- und FFH-Gebiet im Rahmen der Natura-2000-Gebietsauswahl
durch die EU unterstrichen.
"Durch die Erweiterung des Naturschutzgebietes wird es möglich, die initiierte natürliche Entwicklung dauerhaft sicher zu stellen",
sagte von Boetticher. Schutzziel sei unter anderem, eine von
menschlichen Einflüssen unbeeinflusste Entwicklung der geologischen und
biologischen Prozesse der Buchenhangwälder und Uferzonen des Goldensees
mit seinen Bruchwaldbeständen zu sichern. Verschiedene europaweit zu
schützende Waldgesellschaften seien in dem Gebiet anzutreffen (z.B.
Perlgras-Buchenwald, Schlängelschmielen-Buchenwald). Als Brut- und
Nahrungsraum ist das Naturschutzgebiet die Heimat für seltene
Vogelarten wie Kranich, Waldwasserläufer, Zwergtaucher, Mittelspecht
und Rotmilan. Bemerkenswert sei auch das Fledermausvorkommen im Gebiet.
Die Menschen in Goldensee und Kittlitz sowie an der Natur interessierte
Urlauber können in einer Landschaft mit hohem Erholungs- und
Erlebniswert bei einer abendlichen Fledermausexkursion auf Abendsegler,
Zwergfledermaus, Wasserfledermaus, Rauhautfledermaus,
Fransenfledermaus, Braunes Langohr und sogar auf die äußerst seltene
Große Bartfledermaus treffen. "Mit dieser Erweiterung gelingt es,
einen weiteren Mosaikstein dem ‚Grünen Band’ sowie dem
Naturschutzgroßprojekt Schaalsee-Landschaft hinzuzufügen", freute sich Umweltminister von Boetticher.