Hamburg (agrar-PR) -
WWF warnt vor Bedrohungen der Weltmeere und empfiehlt Naturdokumentation „Unsere Ozeane“ / Kinostart: 25. Februar Den größten Lebensraum auf diesem Planeten bilden
die Ozeane. Sie bedecken 70 Prozent der Erdoberfläche – aber weniger
als ein Prozent der Meere steht unter Naturschutz. Ihre Bedrohung durch
industrielle Fischerei, Verschmutzung oder Rohstoffabbau nimmt in den
letzten Jahrzehnten stark zu. Der WWF empfiehlt die eindrucksvolle
Naturdokumentation „Unsere Ozeane“ als einen Film, der die Augen öffnet
für die Faszination und Verwundbarkeit des Lebensraum Ozean. Mit
atemberaubenden Aufnahmen macht er die Unterwasserwelt erlebbar und
sensibilisiert für die Schönheit und Lebensvielfalt der Meere, für ihr
komplexes Zusammenspiel – und für die Zerbrechlichkeit ihres
ökologischen Gleichgewichts.
„Der Film zeigt die Fülle und Vielfalt des marinen
Lebens, die uns sonst verborgen bleibt. In der Fischerei schöpfen wir
aber längst nicht mehr aus dem Vollen. Acht von zehn kommerziell
genutzten Fischbeständen sind überfischt und ausgebeutet. Überfischung
ist sicher die größte Bedrohung für unsere Meere“, sagt Karoline
Schacht, Fischereiexpertin des WWF. „Ein Protagonist des Films - der
Rote Tun - steht im Mittelmeer kurz vor der Auslöschung.“ Im März 2010
werden 175 Staaten darüber abstimmen, ob der Rote Tunfisch in Anhang I
des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen wird – damit hätte
der König der Meere den gleichen Schutzstatus wie die vom Aussterben
bedrohten Tiger.
Die Plünderung der Meere beschränkt sich jedoch
nicht auf Fischerei. Die Rohstoffgewinnung aus dem Meer spielt
angesichts zunehmend erschöpfter Quellen an Land eine wachsende Rolle
für die Weltwirtschaft. Rund 30 Prozent des Rohöls stammt heute schon
von Förderanlagen im Meer. Die Lizenzen für den Abbau von Manganknollen
in der pazifischen Tiefsee sind bereits verteilt. Die Bewohner der
Tiefsee sind jedoch an außerordentlich konstante Bedingungen angepasst.
Daher sind die ökologischen Risiken solcher Eingriffe nach Ansicht des
WWF kaum abzuschätzen.
Marine Biodiversität umfasst vom winzigen Plankton
bis zum größten Tier der Welt, dem majestätischen Blauwal, eine
Vielzahl spezialisierter Lebensformen. Etwa 230.000 Arten sind bisher
bekannt, Tausende warten in der Tiefsee noch auf ihre Entdeckung. Sie
alle sind zunehmender Verschmutzung durch Zivilisationsmüll, ungeklärte
Abwässer aus Schifffahrt und Industrie, und massiven Nährstoffeinträgen
durch Düngemittel aus der Landwirtschaft ausgesetzt, die die Bildung
von sauerstoffarmen „Todeszonen“ vorantreiben. Giftstoffe und Müll
verbreiten sich durch Strömungen und Wind von dicht besiedelten Küsten
bis zu besonders empfindlichen Regionen. Der WWF fordert zum Schutz der
Ozeane ein Netz aus Meeresschutzgebieten, um besonders sensible marine
Ökosysteme zu schützen Auch die Einrichtung von fischereifreien Zonen
und eine nachhaltig ausgerichtete Bewirtschaftung der Fischbestände sei
Voraussetzung für den Erhalt unserer Ozeane.