19.03.2020 | 19:00:00 | ID: 28537 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Wasser - unentbehrlich, aber begrenzt verfügbar

Stuttgart (agrar-PR) - Baden-Württemberg: Zum Weltwassertag am 22. März 2020
Wasser ist unverzichtbar als Lebensmittel sowie als Standort- und Produktionsfaktor für gewerbliche Zwecke. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zum internationalen Tag des Wassers am 22. März mitteilt, lag die Wassergewinnung im Land 2016 bei insgesamt rund 4 Milliarden Kubikmeter (Mrd. m³). Davon benötigte die Energiewirtschaft annähernd 3 Mrd. m³ für Kühlzwecke, während auf die übrige Wirtschaft für unterschiedliche Einsatzbereiche – zum Beispiel als Produktions- und Kühlwasser in der Industrie oder für die landwirtschaftliche Bewässerung – rund 0,44 Mrd. m³ entfielen. Die öffentliche Wasserversorgung gewann knapp 0,68 Mrd. m³ und deckte damit den Trinkwasserbedarf von Bevölkerung und Wirtschaft. Das Kühlwasser stammte fast ausschließlich aus Rhein und Neckar, Trinkwasser und Wasser für Produktions- und Bewässerungszwecke war überwiegend Grund- und Quellwasser.

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter mitteilt, erreichte die Wassergewinnung durch Energieversorgung und Verarbeitendes Gewerbe im Jahr 1987 mit annähernd 7  Mrd. m³ das Maximum. Der Wasserbedarf dieser beiden Wirtschaftabschnitte hat sich bis 2016 damit ungefähr halbiert.1 Die Trinkwassergewinnung ging nach dem verbrauchsstärksten Jahr 1991, das mit 0,76 Mrd. m³ zu Buche schlug, zunächst ebenfalls zurück, allerdings deutlich schwächer als die Wassergewinnung der Wirtschaft. 2016 wurde jedoch annähernd 4 % mehr Trinkwassser benötigt als 2013, wofür in erster Linie das sich in einer ähnlichen Größenordnung bewegende Bevölkerungswachstum verantwortlich sein dürfte. Zudem nahm zwischen 2013 und 2016 auch der bis dahin über eine Dekade stagnierende tägliche Pro-Kopf-Wasserbedarf von 116 auf 119 Liter leicht zu, was eine Folge des im Landesdurchschnitt überwiegend trockenen und warmen Jahresverlaufs 2016 sein könnte.2

Allerdings ist der Beoabachtungszeitraum noch zu kurz, außerdem das warme und trockene Jahr 2018 aufgrund der dreijährlichen Periodizität in den wasserwirtschaftlichen Statistiken nicht abgebildet, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserbedarf oder die Struktur der öffentlichen Wasserversogung in Baden-Württemberg gesichert beschreiben zu können. Die Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt beabsichtigen daher eine jährliche Erhebung von wasserwirtschaftlichen Mengendaten. Dazu ist die Änderung des Umweltstatistikgesetzes erforderlich, die für die laufende Legislaturperiode des Bundestags angestrebt ist.

1https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2018119

2https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2018190

3 Zu warm, zu heiß, zu trocken? Eine klimatische Einordnung des Jahres 2018 für Baden-Württemberg, Hrsg. LUBW, 2019: https://pudi.lubw.de/

Weitere Informationen

Hinweis

Die Ergebnisse des Erhebungsjahres 2019 zur Wassergewinnung und -nutzung, Grundlage hierfür ist das bestehende Umweltstatistikgesetz, liegen noch nicht vor. Die Bewertung von Grundwasserständen und Flusspegeln durch die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg zeigt die gravierenden Auswirkungen von Niederschlagsarmut und Trockenheit auf das natürliche Wasserdargebot im Jahr 2018 auf.1

Methodische Hinweise

Die Erhebungen über die Wasserentnahme, Wasserverwendung und Abwasserbehandlung in öffentlichen Bereich und in der Wirtschaft beruhen auf dem Umweltstatistikgesetz, das dreijährliche Abstände vorsieht. Das jüngste abgeschlossene Erhebungsjahr ist 2016. Jährlich erhoben werden der Klärschlamm aus öffentlichen Kläranlagen und die Wasser- und Abwasserentgelte. Die aktuellen Daten beziehen sich auf 2018 (Klärschlamm) und 2019 (Entgelte).

Weitere Informationen: Mit dem Weltwassertag am 22. März weisen die Vereinten Nationen darauf hin, dass die Wasservorkommen eine unentbehrliche, aber gefährdete Ressource sind. Das diesjährige Motto »Wasser und Klimaschutz« stellt den Klimawandel in den Mittelpunkt, der die Wasserwirtschaft zusätzlich herausfordert. Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen fordert und unterstützt die nachhaltige Nutzung der Wasservorkommen, indem die beteiligten Akteure unterschiedliche Nutzerinteressen und ökologische Bedürfnisse berücksichtigen.
Pressekontakt
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