Frankfurt (agrar-PR) -
WWF warnt vor Waldzerstörung für Papierprodukte Anlässlich des „Internationalen Tag des Waldes“ am
kommenden Sonntag – und parallel zum Start der Leipziger Buchmesse -
warnt der WWF vor den folgen des wachsenden Papierkonsums für die
Wälder der Erde. Seit 1970 hat sich die weltweite Papierproduktion auf
über 380 Millionen Tonnen jährlich verdreifacht, Tendenz weiter
steigend. Allein in den nächsten fünf Jahren wird mit einem weiteren
Anstieg auf 440 Millionen Tonnen gerechnet. Der WWF fordert Wirtschaft
und Verbraucher auf, auf Recyclingpapier oder Papier aus
verantwortungsvoller Waldwirtschaft mit FSC-Siegel umzusteigen und den
Papierverbrauch wo immer möglich zu senken. Das FSC-Siegel garantiert
die Herkunft aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft. Der Tag des
Waldes wurde 1970 von der Welternährungsorganisation FAO als Reaktion
auf die globale Waldvernichtung ausgerufen.
„Trotz Computer, E-Mail und co. verbrauchen wir
immer mehr Papier, und das ist eine der großen Herausforderungen beim
Schutz der Wälder“, so Johannes Zahnen, Papierexperte beim WWF
Deutschland. „Ein Großteil der Produkte landet auf den Märkten der
Industrienationen, also auch in Deutschland. Mit über 250 Kilogramm pro
Kopf und Jahr verbraucht Deutschland so viel Papier wie gesamt Afrika
und Südamerika zusammen“.
Risiken birgt aus Sicht des WWF die rasante
Produktionsverlagerung von Papierartikeln vor allem nach China.
Innerhalb weniger Jahre hat sich das Land auf den ersten Platz der
Zellstoffimporteure vorgeschoben. Eine wichtige Zellstoffquelle für
China ist Indonesien, dessen Wälder zu den am stärksten bedrohten der
Erde gehören. Knapp die Hälfte der indonesischen Zellstoffexporte gehen
nach China. Der indonesische Großkonzern APP, der zu den
skrupellosesten Waldvernichtern überhaupt gehört, tritt sowohl als
Zellstofflieferant aus Indonesien als auch mit eigener Produktion in
China in Erscheinung.
„Wenn sich die Produktionsverlagerung ins Ausland
nur an den Kosten orientiert, steigt die Gefahr, dass Produkte aus
Raubbau in unseren Läden landen“, so Johannes Zahnen. „Alle Beteiligten
entlang der Handelskette von Papierprodukten sollten auf die Herkunft
der Papiere achten und auf Recyclingpapier oder Papier mit dem
FSC-Siegel umzusteigen“.
Verbrauchern rät der WWF, wo immer möglich
Recyclingprodukte oder Produkte mit dem FSC-Siegel zu kaufen und wo
möglich weniger Papier zu verbrauchen.