Jakarta/Amsterdam (agrar-PR) -
400 Nichtregierungsorganisationen werfen Papierkonzern massives Greenwashing vor Über 400 Nichtregierungsorganisationen, darunter
auch der WWF, haben in einem gemeinsamen Aufruf Käufer und Investoren
vor Geschäften mit dem indonesischen Papiergiganten Asia Pulp &
Paper (APP) gewarnt. Der Konzern hat eine Offensive gestartet, um auf
dem europäischen Markt und auch in Deutschland Fuß zu fassen.
Vertriebsbüros werden eröffnet und Stellenanzeigen geschaltet. APP
gehört zu den skrupellosesten Waldzerstörern der Welt. In seinen
jüngsten Werbe- und Akquiseaktivitäten brüstet sich der Papierkonzern
massiv mit angeblichem sozialem Engagement und vermeintlichen
umweltfreundlichen Praktiken – zuletzt gestern auf der internationalen
Papierkonferenz RISI in Amsterdam.
„Wir raten allen Käufern und Investoren, die nicht
zum Raubbau an den Wäldern Indonesiens beitragen wollen, die Finger von
APP zu lassen“, so Markus Radday, Waldexperte vom WWF Deutschland. „APP
und seine Tochterunternehmen vernichten gigantische Waldflächen. Sie
bedrohen dadurch Tierarten wie den Orang Utan, forcieren den Klimawandel
und stehlen indigenen Völkern die Lebensgrundlage. Wer mit APP
Geschäfte macht, unterstützt diese Praktiken und riskiert seinen Ruf.“
Bisher, so die Unterzeichner des Aufrufs, habe der
Konzern nichts dafür getan, die katastrophalen Folgen seiner Zellstoff-
und Papierproduktion zu lindern. APP zerstöre weiterhin im großen Stil
Naturwälder, unter anderem in den Sumpfgebieten von Kerumutan und um den
Nationalpark Bukit Tigapuluh auf der indonesischen Insel Sumatra.
Der Konzern hat 1984 in der Provinz Riau mit dem
Kahlschlag begonnen. Seitdem geht Schätzungen zufolge rund ein Viertel
der gesamten Entwaldung in dieser Provinz, die zu den an meisten
ausgebeuteten Waldregionen der Erde gehört, auf sein Konto. Dadurch
wurden gigantische Mengen Kohlenstoff freigesetzt, die als
klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre gelangten. Die rücksichtslose
Entwaldung hat bedrohte Tierarten wie den Sumatra-Tiger oder den
Sumatra-Elefanten auf einigen Inselteilen komplett ausgerottet.
Wissenschaftler schätzen, dass heute nur noch etwa 400 Sumatra-Tiger in
freier Wildbahn vorkommen.
Die Unterzeichner warnen davor, sich vom
„Greenwashing“ des Konzerns täuschen zu lassen und fordern APP auf, die
Naturwaldzerstörung sofort zu stoppen und die Rechte der lokalen
Bevölkerung zu respektieren.