Stuttgart (agrar-PR) -
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Artenreiches Grünland ist das Ergebnis bäuerlicher Arbeit und einer ausgewogenen Agrarumweltpolitik“ 07.07.2010 „Die Grünlandwirtschaft erfüllt
mit Blick auf den Erhalt wertvoller Kulturlandschaften wichtige
Aufgaben. Sie dient den Zielen von Natur-, Klima- und Umweltschutz
gleichermaßen. Nirgends im Bundesgebiet ist der Grünlandanteil an der
landwirtschaftlichen Nutzfläche so hoch wie in Baden-Württemberg“,
sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für
Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde
Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (7. Juli 2010) anlässlich einer
Wiesenmähaktion des Naturparks Stromberg-Heuchelberg im Rahmen des
Internationalen Jahrs der biologischen Vielfalt 2010 in Zaberfeld
(Landkreis Heilbronn). Neben der Berücksichtigung der Belange des
Naturschutzes sei es allerdings auch wichtig, den berechtigten
wirtschaftlichen Interessen der Landwirte Rechnung zu tragen, die
Wiesen bewirtschaften.
„Erst die Kultivierung der Landschaft durch den Menschen hat
maßgeblich zur Entstehung zahlreicher Lebensräume und damit zu einer
deutlichen Zunahme der Arten geführt“, erklärte die Staatssekretärin.
Dies habe sich allerdings in den 1960er Jahren geändert:
Intensivierung, Spezialisierung, Rationalisierung und die einsetzende
Globalisierung prägten seitdem die Wirtschaft und damit auch die
Landwirtschaft. Hinzu käme der Wunsch der Verbraucher nach möglichst
preiswerten Lebensmitteln. Als Folge davon sei die alte Balance
zwischen Landwirtschaft auf der einen Seite und Natur- und Artenschutz
auf der anderen Seite aus dem Gleichgewicht geraten.
„Die Agrarpolitik, die Landwirte und auch die Verbraucher haben das
Problem erkannt. Natur- und Artenschutz werden von den Akteuren
mittlerweile sehr ernst genommen“ sagte Gurr-Hirsch. Das Land habe in
den vergangenen 20 Jahren eine Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen
zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft entwickelt.
Staatssekretärin Gurr-Hirsch verwies in diesem Zusammenhang auf das
Agrarumweltprogramm ‚Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich‘
(MEKA), die Landschaftspflegerichtlinie sowie auf das ‚Projekt zur
Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt‘ (PLENUM).
„Alle wichtigen Maßnahmen, die wir ergriffen haben, sind nur in
Zusammenarbeit mit den Landwirten gelungen. Weitere Erfolge beim
Artenschutz in der Agrarlandschaft sind daher nicht gegen die
Landwirte, sondern nur mit ihnen zu erreichen“, betonte die
Agrar-Staatssekretärin. Das Land setze deshalb nicht auf eine noch
stärkere Reglementierung der Landwirtschaft, sondern auf Angebote, sich
freiwillig zu Naturschutzleistungen gegen Ausgleichszahlung zu
verpflichten.
„Wir kommen beim Artenschutz weiter voran, wenn die Gesellschaft
bereit ist, Naturschutzleistungen unserer heimischen Landwirtschaft
stärker zu unterstützen“, betonte Gurr-Hirsch. Dies beginne bei der
Kaufentscheidung eines jeden Einzelnen an der Ladentheke. Dazu gehöre
aber auch eine Agrarpolitik, die die Umweltmaßnahmen der Bäuerinnen und
Bauern angemessen honoriere.