Schwerin (agrar-PR) - Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Länder
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zur Rolle und Bedeutung von
UNESCO-Biosphärenreservaten hat der Minister für Landwirtschaft, Umwelt
und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Brüssel die
Ausstellung "UNESCO-Biosphärenreservate – Modellregionen von Weltrang"
eröffnet. In seiner Rede bezeichnete er die Biosphärenreservaten als
den wesentlichen Bestandteil des "Mensch und Biosphäre"-Programms der
UNESCO. "Sie sind Konzepte für die Zukunft der Menschheit, sie sind
Modellregionen von Weltrang", so der Minister.
Der Schutz der
biologischen Vielfalt und die Entwicklung von Modellen für die globale,
nationale und lokale Nachhaltigkeit seien die Schwerpunkte der
künftigen Arbeit der UNESCO-Biosphärenreservate. Sie sollten als
Lernorte für Fachleute und Entscheidungsträger dienen, die gemeinsam
für den Schutz der biologischen Vielfalt und an der Überführung
globaler Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung in die örtlich
relevante Praxis zu arbeiten.
Umweltminister Backhaus informierte
über die besondere Stellung, die der Natur- und Artenschutz in
Mecklenburg-Vorpommern einnimmt.
"Die jüngst abgeschlossene
Ausweisung von 34,5 Prozent der Landesfläche als NATURA 2000-Gebiet hat
uns eine internationale Spitzenposition eingebracht. Darüber hinaus
stellen wir mit unseren drei Nationalparken etwa 12 Prozent der
Gesamtfläche aller deutschen Nationalparke. Auch die drei
Biosphärenreservaate Schaalsee mit 30.300 Hektar, Südost-Rügen mit
23.500 Hektar und der Naturpark Elbetal mit 42.600 Hektar als Teil des
länderübergreifenden Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe spielen
eine entscheidende Rolle."
Minister Backhaus teilte mit, dass der
Naturpark Elbetal zu einem Biosphärenreservat nach Landesrecht
entwickelt werden soll. Dies sei eine anspruchsvolle Aufgabe mit
vielversprechenden Zielen für die kommenden fünf Jahre. Um diese
zeitnah umzusetzen, wurde das Gebiet zum 1. Januar 2009 dem Amt für das
Biosphärenreservat Schaalsee als Außendezernat "Biosphärenreservat
Flusslandschaft Elbe" angegliedert.
Dr. Backhaus: "In den
Biosphärenreservaten in Mecklenburg-Vorpommern wird seit vielen Jahren
intensiv daran gearbeitet, die hohen Anforderungen der UNESCO an die
Biosphärenreservate zu erfüllen. Dies geht von praktischen Maßnahmen
zur Regeneration beeinträchtigter Lebensräume und Artenschutzprojekten
für besonders gefährdete Arten, über die Erprobung nachhaltiger,
klimaschonender und energieeffizienter Bewirtschaftungsformen und dem
nachhaltigen Anbau nachwachsender Rohstoffe bis hin zu engagierten
Umweltbildungsprogrammen. Gerade das Biosphärenreservat Schaalsee, das
sich hier vorstellt, zeigt, dass wir schon seit vielen Jahren mit
beispielhaften Modellprojekten auf dem richtigen Weg sind. Am Schaalsee
gelingt es vorbildlich, eine hochproduktive, an heutige Umweltmaßstäbe
angepasste Agrarwirtschaft mit dem hohen Anspruch an den Schutz der
Biodiversität zu verbinden."
Abschließend wünschte Umweltminister
Backhaus der Ausstellung über die deutschen UNESCO-Biosphärenreservate,
die bereits während der BUGA 2009 in Schwerin ein großer
Publikumsmagnet war, viele interessierte Besucher.
An der
Veranstaltung über Beispiele, Perspektiven und Chancen von
UNESCO-Biosphärenreservaten und der Ausstellungseröffnung nahmen unter
anderem der Generaldirektor Umwelt der EU-Kommission, der
Generalsekretär des UNESCO-Programms "Mensch und Biosphäre" sowie der
Geschäftsführer des nationalen MAB- Komitees teil. Aus
Mecklenburg-Vorpommern informierte der Leiter des Biosphärenreservats
Schaalsee über den Beitrag, den Biosphärenreservate zum Klimaschutz
leisten können.