Bad Hersfeld/Berlin (agrar-PR) - Bei seiner Jahresversammlung im hessischen Bad
Hersfeld hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Bundespräsident Christian Wulff aufgefordert, die verfassungswidrige
Atomgesetznovelle nicht zu unterzeichnen.
"Die schwarz-gelbe
Regierungskoalition hat mit der Aufkündigung des bisherigen
Atomausstiegs einen breiten gesellschaftlichen Konsens verlassen. Sie
hat sich zur Geisel der Stromkonzerne machen lassen und wird sich auch
wegducken, wenn 2011 die Pannen-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel
wieder ans Netz gehen sollen. Diese Politik ist nicht nur gefährlich,
sie blockiert eine zukunftsfähige dezentrale Energieversorgung mit
umweltfreundlichen erneuerbaren Energien und durch Stadtwerke", sagte
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Kommenden Generationen werde mit dem
wachsenden radioaktiven Atommüllberg ein unverantwortbares strahlendes
Erbe aufgebürdet.
Die rund 140 BUND-Delegierten in Bad Hersfeld
kündigten an, gegen weitere Rückschritte beim Umwelt- und Klimaschutz
aktiv vorzugehen. So werde es anlässlich des 25. Jahrestages der
Tschernobyl-Katastrophe einen bundesweiten Aktionstag gegen die
Atomenergie geben. Der Verband will die rückwärtsgewandte Atompolitik
von Schwarz-Gelb auch zum Thema der Wahlkämpfe im kommenden Jahr machen.
Zugleich soll der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien gestärkt
werden. Bestrebungen, den Ausbau der Erneuerbaren durch die Aufweichung
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu bremsen, werde der Verband
entgegentreten.
Weiger: "Atomenergie und erneuerbare Energien
passen nicht zusammen. Mit den derzeit vorhandenen zentralistischen
Strukturen und mit billigem Atomstrom wollen die großen Stromkonzerne
viele Milliarden zusätzlich einstreichen. Das
Erneuerbare-Energien-Gesetz, das die dezentrale Energieversorgung
fördert, steht ihnen dabei im Weg. Trotz ihrer enormen Gewinne erhöhen
die Konzerne die Strompreise und schieben den erneuerbaren Energien die
Schuld zu. Der BUND wird es den vier großen Stromkonzernen nicht
durchgehen lassen, wenn sie die regenerativen Energien blockieren."
Die
Delegierten bestätigten den BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger und die
stellvertretenden Vorsitzenden Ulrike Mehl und Klaus Brunsmeier jeweils
mit großen Mehrheiten in ihren Ämtern und beschlossen die
verbandspolitischen Vorhaben für das kommende Jahr. In einer Resolution
forderten sie außerdem die bundesweite Renaturierung wertvoller
Moorflächen. Um die herausragende Bedeutung von Mooren für den
Artenschutz und als Speicher für das Klimagas CO2 zu sichern, müsse ein
nationales Moorschutzprogramm in Höhe von jährlich 50 Millionen Euro
aufgelegt werden.
Der BUND hat 16 Landesverbände und ist mit über
480000 Mitgliedern, Förderern und Spendern die größte föderal
strukturierte Natur- und Umweltschutzorganisation Deutschlands.
Porträtfotos des BUND-Vorstandes im Internet:
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender:
www.bund.net/bundnet/presse/bild_und_ton/vorstand/
Ulrike Mehl, Klaus Brunsmeier, stellv. Vorsitzende:
www.bund.net/bundnet/presse/bild_und_ton/stellvertretende_vorsitzende/