Serrahn (agrar-PR) -
Am Montag eröffnete Umweltminister Dr. Till Backhaus in Serrahn die neue Ausstellung \"Im Reich der Buchen\" im sanierten Forsthaus von Serrahn. \"Inmitten schönster Natur gibt sie auf 75 m² einen Einblick in die Geschichte dieses besonderen Waldes, rückt Verborgenes und Unscheinbares in den Mittelpunkt und regt dazu an, den Wald mit anderen Augen zu durchstreifen\", betonte er.
Die interaktive Ausstellung spricht die verschiedensten Besuchergruppen an. So sollen Kinder mit Hilfe einer Bildergeschichte mehr über den Weg der Buchecker zur kleinen Buche miterleben; Experten können sich in die schon Jahrzehnte andauernde Forschung an der Medienstation vertiefen. Die Schau ist sowohl baulich barrierefrei, als auch für Blinde und Sehgeschädigte mit einem Audiosystem ausgestattet. Insgesamt hat das Land Mecklenburg-Vorpommern 210.000 € in die neue Ausstellung investiert. Der Minister dankte Jost Reinhold, der das Vorhaben mit einer großzügigen Spende unterstützte.
Seit der Auszeichnung der ursprünglichen Buchenwälder um Serrahn als UNESCO-Weltnaturerbe am 25. Juni 2011 können wir eine stete Steigerung der Besucherzahlen feststellen. 2008 besuchten 2.032 und 2009 2.839 Gäste die Nationalpark-Information Serrahn. In diesem Jahr kamen bis Mitte August schon 2.650 Gäste, darunter viele Menschen aus dem Ausland
Die Unversehrtheit der hiesigen Buchenwälder\", berichtete der Minister, \"geht auf die Liebe des Großherzoges Georg von Mecklenburg-Strelitz zu seinen Wäldern zurück. 1848 ließ er hier einen Wildpark einrichten und die Wälder wurden weitestgehend sich selbst überlassen.\"
Dieser Prozess wurde 1952 mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet fortgeführt, welches 1981 vergrößert wurde. Schließlich ging das Naturschutzgebiet 1990 in dem 6.200 ha großen Teilgebiet Serrahn des Müritz-Nationalparks auf.
Dank der hier ansässigen Biologischen Station wurde zwischen 1953 und 1991 die Entwicklung in der Natur gut und regelmäßig erforscht.
\"Heute wissen wir z. B., dass in den naturnahen Buchenwäldern 7.000 bis 10.000 Tierarten leben\", erläuterte der Minister. \"Besonders auffällig ist z. B. die Vielfalt an holzbewohnenden Käfern, unter ihnen acht sog. Urwaldrelikt-Arten. So leben der Eremit oder auch Juchtenkäfer hier. An die 500 Arten wurden hier insgesamt nachgewiesen.\"
Im Gebiet konnten 160 verschiedene Vogelarten nachgewiesen werden, mehr als 100 davon als Brutvögel.
Besonders auffällig und bei Wanderungen oft zu erleben sind die Spechte.
Aber auch viele Fledermäuse fühlen sich im Buchenwald wohl; unter den insgesamt 13 Arten so seltene wie die Mopsfledermaus, die Große Bartfledermaus und der Große Abendsegler.
