14.10.2015 | 19:20:00 | ID: 21229 | Ressort: Umwelt | Veranstaltungen

Ohne gesunde Böden keine biologische Vielfalt

Dresden (agrar-PR) - Schmidt eröffnet Ausstellung „Die dünne Haut der Erde“ in Brüssel

Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (13. Oktober 2015) gemeinsam mit Mairead McGuinness, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, und mit Daniel Calleja Crespo, Generaldirektor für Umwelt der Europäischen Kommission, in Brüssel die Ausstellung „Die dünne Haut der Erde“ eröffnet. „Ich freue mich, dass diese hervorragende Ausstellung hier im Europäischen Parlament zu sehen ist“, sagte der Minister. „Das ist eine große Anerkennung der Arbeit des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz, das die Ausstellung konzipiert hat, und zeigt außerdem das Ansehen, das der Freistaat Sachsen hier in Brüssel genießt.“ Eine besondere zusätzliche Wertschätzung hat die Eröffnung durch die überraschende Teilnahme des Präsidenten der EU-Kommission Jean-Claude Juncker erhalten.  

Die Ausstellung zeigt unter anderem auf Schautafeln und in Videoanimationen die Beschaffenheit des Ökosystems Boden. Zu sehen sind Modelle von Bodentieren und Bodenprofile. Es gibt außerdem Informationen zu den unterschiedlichsten Bodenorganismen, zu den Bodenarten und -funktionen sowie zum Problem der Bodenversiegelung und -erosion.   

„Intakte und saubere Böden sind nicht nur Selbstzweck“, so Schmidt. „Wir brauchen sie für die Bereitstellung sauberen Trinkwassers, für die Produktion gesunder Nahrungsmittel, für gesundes Wohnen und Arbeiten. Wichtige Ziele wie der Erhalt der Biodiversität, die Eindämmung der Klimaerwärmung sowie das Recht auf Ernährung für alle Menschen sind ohne gesunde Böden nicht zu erreichen.“ Der Freistaat Sachsen unterstützt landwirtschaftliche Betriebe bei der bodenschonenden Bewirtschaftung und fördert dazu flächenbezogene Agrarumweltmaßnahmen wie zum Beispiel die Direktsaat, die Streifenbearbeitung, den Zwischenfruchtanbau sowie die Anlage von Grünstreifen und Blühflächen. Diese Maßnahmen dienen sowohl dem Schutz vor Bodenerosion, verbessern die Wasseraufnahmefähigkeit und Tragfähigkeit der Böden und fördern das Bodenleben.

Außerdem führt das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Forschungsprojekte zur standortangepassten Optimierung bodenschonender Bewirtschaftungsverfahren durch. „Ich bin davon überzeugt, dass der Technologie- und Wissenstransfer auch in diesem Bereich noch erhebliches Potenzial bietet“, so Schmidt. „Die in Sachsen ansässigen Forschungsinstitute können dabei sicher ihren Teil beitragen. Wir sind in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Es ist sicher auch kein Zufall, dass die Universität der Vereinten Nationen ihr neues Institut für die nachhaltige Bewirtschaftung von Ressourcen wie Wasser, Boden und Abfall in Dresden und im Zusammenwirken mit der Technischen Universität aufbaut.“

„Der Freistaat Sachsen hat sich das anspruchsvolle Ziel gesetzt, bis 2020 die Flächenneuinanspruchnahme auf unter zwei Hektar pro Tag zu reduzieren“, sagte der Minister. „Dieses Ziel ist Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie.“ Ein Ansatzpunkt ist, Brachflächen zu revitalisieren, wieder in den Flächenkreislauf einzubeziehen, um den Flächenverbrauch auf der grünen Wiese zu vermeiden.

Die Ausstellung im Europäischen Parlament ist eine Gemeinschaftsinitiative des Görlitzer Senckenberg-Museums, des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft und des sächsischen Europa-Abgeordneten Dr. Peter Jahr. „Ich freue mich, dass diese interessante Ausstellung auch bald in Sachsen zu sehen sein wird“, so Schmidt abschließend. Das Museum für Naturkunde Chemnitz zeigt die Schau von Ende November bis ins Frühjahr 2016. Danach macht die Ausstellung bis Ende 2016 in Görlitz Station.

Hintergrund: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Ziel ist es, der endlichen Ressource Boden weltweit mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und den Schutz der Böden im politischen, administrativen und alltäglichen Handeln stärker zu verankern. Damit ist dem Boden als Ressource selbst aber auch als Lebensraum für unzählige Organismen und damit seiner Bedeutung für Biodiversität Rechnung zu tragen. (smul)

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