Potsdam (agrar-PR) - Brandenburg profiliert sich weiter als wichtiger Standort
für die Klimaforschung. Neuestes Projekt ist das Netzwerk zu
Klimaanpassung in der Region Brandenburg Berlin – kurz INKA BB –
genannt, das morgen (9. Juli) unter Federführung des Leibniz-Zentrum
für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Müncheberg aus der Taufe gehoben
wird.
Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg
übernimmt als koordinierende Institution eine besondere Verantwortung
bei der Klimaanpassung in der Region.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesforschungsministerium. Mit
15 Millionen Euro Förderung und zusätzlichen 3 Millionen Euro
Eigenmitteln der beteiligten Akteure ist dies eine finanzielle
Größenordnung, die keineswegs selbstverständlich ist. Aber die
Problemlage ist enorm, die Voraussetzungen sind gut, die Erwartungen
sind groß.
Das Netzwerk INKA BB besteht aus 12 Brandenburger und Berliner
Forschungseinrichtungen, 30 Wirtschaftsunternehmen, Landesbehörden und
20 Interessenverbänden, die sich in zwei Jahren schwieriger Anpassung
zu einem Netz von 24 Teilprojekten zusammengefunden haben. Nun gilt es,
die Gemeinsamkeiten über einen Zeitraum von fünf Jahren zu tragen.
Bereits heute hängen große Teile der Volkswirtschaft direkt oder
indirekt von Klima und Wetter ab. Insofern sind verbesserter
Klimaschutz und verbesserte Anpassung an Klimafolgen und Wetter
geradezu zwingend für Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen und den
Erhalt von Arbeitsplätzen. Hier können innovative Wege einen
erheblichen Impuls für die Entwicklung der Region bieten. So sind neue
passfähige Strukturen für den Umgang mit dem Klimawandel, verbesserte
Anpassung an Klimatrends und Extremwetter aufzubauen.
Dabei kann Klimafolgenanpassung auch zu neuen Interessenskonflikten
führen, wenn berechtigt oder nicht Lösungsansätze, zum Beispiel für die
Land- oder Wassernutzung, neu zu verhandeln sind.
Zu erinnern ist an unterschiedliche Positionen von Landwirtschaft und
Naturschutz, Stadt-/Land-Interessen, Wasserwirtschaft und flächigen
Landnutzern (Land-/Forstwirtschaft), Grundwasserschutz und
Wassernutzungsansprüchen.
Es besteht höchstes Interesse, im Rahmen von INKA BB innovative Ideen
aufzugreifen, bestmögliche Anpassungsstrategien zu erfahren und
umzusetzen. Hier wird der Verbund und allen voran das ZALF über sich
hinauswachsen müssen.
Das Agrar- und Umweltministerium betont, dass es gelungen ist, ein
Netzwerk der Kompetenzen zu schmieden und nunmehr das ZALF mit
wissenschaftlicher Kompetenz die Rolle eines Schrittmachers und Motors
für effektive Anpassung an den Klimawandel in der Region ausfüllen
kann. Dabei kommt es letztlich auf alle Partner an. Denn Klimaanpassung
bedeutet, sich auf Haupttrends einzustellen. Anpassungsmaßnahmen sind
nur effektiv, wenn sie einen erkennbaren Nutzen bringen. Dies wird der
Maßstab für das Projekt sein.