17.05.2012 | 08:20:00 | ID: 12989 | Ressort: Umwelt | Veranstaltungen

Tack: FFH-Richtlinie hat Naturschutz stärker in die Köpfe gebracht

Potsdam (agrar-PR) - Am 21. Mai 2012 wird die Flora-Fauna-Habitat-(FFH)Richtlinie der EU 20 Jahre alt.
Gemeinsam mit der Vogelschutzrichtlinie bildet sie die Grundlage für das europäische Netzwerk „Natura 2000". Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) nahm das Jubiläum zum Anlass, heute in Potsdam gemeinsam mit der Vorsitzenden des Naturschutzbeirates Brandenburg, Prof. Dr. Vera Luthardt, über die Bedeutung des Europäischen Schutzgebietssystems „Natura2000" für den Naturschutz in Brandenburg zu informieren. „Mit der FFH-Richtlinie ist der Naturschutz stärker in die Köpfe der Europäer gebracht worden", sagte Tack.

Mit den beiden wichtigen Richtlinien der EU zum Naturschutz – der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie – wollen die Mitgliedsstaaten der EU dem Verlust von Arten und Lebensräumen entgegen wirken.

„Die Idee von Natura 2000, funktionierende Lebensräume zu erhalten und miteinander zu vernetzen, ist in Zeiten von Landnutzungs- und Klimawandel der einzig richtige Weg, wenn man unsere heimischen Arten in Zukunft nicht nur in zoologischen oder botanischen Gärten bestaunen möchte. Den Initiatoren und Machern gebührt große Anerkennung und Dank für diesen wegweisenden Schritt in die Zukunft. Unser stetiger Auftrag ist es nun, diesen Weg mit Sachverstand und im gesellschaftlichen Miteinander kreativ auszugestalten und voran zu gehen", so Luthardt.

„Es war ein Kraftakt und manchmal auch ein zähes Ringen um die Meldung von Schutzgebieten an die EU. Aber es hat sich gelohnt. Heute spiegeln die 620 gemeldeten FFH-Gebiete und die 27 Vogelschutzgebiete die Vielfalt und Schönheit unserer brandenburgischen Landschaft wider", sagte Tack.

Manches ist geschafft, aber noch ist viel zu tun, um die Schutzziele der EU zu erreichen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer schwierigeren Haushaltslage ist es eine große Herausforderung für alle Mitgliedsstaaten, das EU-Programm zum Schutz der Biodiversität umzusetzen. „Natura 2000" ist deshalb ein Schwerpunkt in der Naturschutzarbeit Brandenburgs.

Die Ausweisung von Naturschutzgebieten erfolgt grundsätzlich nur zur Sicherung von Natura 2000-Gebieten. Von den 620 FFH-Gebieten sind mehr als die Hälfte Naturschutzgebiete, ein knappes Drittel liegt in Landschaftsschutzgebieten. Daneben geht Brandenburg dort, wo es möglich ist, zur Sicherung der Gebiete auch den Weg über vertragliche Vereinbarungen.

Auch das Förderinstrument LIFE der EU feiert seinen 20. Geburtstag. Mit diesem Instrument wurden in Brandenburg in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Projekte umgesetzt. Das wird auch zukünftig so sein. „Hier möchte ich nur ein Beispiel nennen: das Projekt zum Schutz von Binnensalzstellen, bei dem wir mit den Wasserbüffeln am Rietzer See neue „Landschaftspfleger" gewinnen konnten. Dieses Projekt wurde von der EU-Kommission als das „Best of the Best Life Projekt 2011" ausgezeichnet", erklärte Tack.

Eine besondere Herausforderung – auch für Natura 2000 – ist die Energiewende. „Das für die Energieversorgung erforderliche Stromnetz mit dem Netz der Schutzgebiete in Einklang zu bringen, ist keine einfache Aufgabe. Wir sollten uns davor hüten, das eine Ziel wichtiger zu nehmen als das andere", sagte Tack.

Zum Jubiläum der FFH-Richtlinie erscheint ein Sonderheft aus der Schriftenreihe „Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg", das sich ganz diesem Thema widmet. (MUGV)
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