31.08.2022 | 16:20:00 | ID: 33945 | Ressort: Umwelt | Wetter

Die Niederschläge am vergangenen Wochenende entspannen Abflusssituation im Spreegebiet - Maßnahmen wurden aufgehoben

Cottbus (agrar-PR) - Zum Teil extreme Niederschläge fielen am vergangenen Wochenende im mittleren Spreegebiet. Vereinzelt wurden bis zu 170 Millimeter Regen gemessen, wodurch eine Stabilisierung der Abflüsse im mittleren und unteren Spreegebiet erreicht wurde. Dementsprechend wurden die Niedrigwasserphasen gemäß des Niedrigwasserkonzeptes für das mittlere Spreegebiet am 29. August aufgehoben. Für das Spreegebiet stellt die Ad hoc-AG „Extremsituation“ deshalb zunächst ihre Arbeit ein. Im Schwarze Elster-Gebiet hat sich die Abflusssituation hingegen nicht entspannt. Es muss hier weiterhin von einer extremen Niedrigwassersituation gesprochen werden.

Der Wetterumschwung am vergangenen Wochenende brachte zum Teil extreme Niederschläge im mittleren und unteren Spreegebiet. Im Zeitraum vom 26.08. bis 28.08. wurden an der Station Cottbus 45,2 Millimeter gemessen. Zum Teil fielen im Oberspreewald und der Lieberoser Heide deutlich höhere Niederschlagssummen. Im sächsischen Spreegebiet wurden zwar ebenfalls Niederschläge gemessen, allerdings blieben diese deutlich hinsichtlich der Ergiebigkeit zurück.

Laut Prognosen werden vorerst zwar keine weiteren Niederschläge erwartet, aber dafür deutlich mildere Temperaturen. Statt hochsommerlicher Temperaturen um 30 Grad Celsius, werden voraussichtlich zwischen 20 und 25 Grad Celsius erreicht, wodurch die Verdunstungsverluste deutlich zurückgehen werden.

Spree:

Die Niedrigwasseraufhöhung der Spree aus den sächsischen Speichern ist in diesem Sommer planmäßig erfolgt. Aufgrund der intensiven Stützung und geringen Zuflüsse zu den sächsischen Speichern infolge der ausbleibenden Niederschläge wurden die Wasserreserven stark beansprucht. Die Niederschläge im mittleren und unteren Spreegebiet ermöglichen eine weitere Abgabenreduzierung der Talsperre Spremberg. Das noch gering zur Verfügung stehende Kontingent der sächsischen Speicher kann somit weiter geschont werden.

Die Abgabe der Talsperre Spremberg wurde auf 7,85 Kubikmeter pro Sekunde reduziert. Dadurch, aber auch aufgrund der Niederschläge, stieg der Wasserstand der Talsperre Spremberg in der vergangenen Woche um 17 Zentimeter an und liegt aktuell bei 90,79 Meter NHN (Normalhöhennull).

Die in den letzten Wochen ergriffenen Maßnahmen zur Abflussstabilisierung sowie die Niederschläge führten im brandenburgischen Spreegebiet zu einer deutlichen Entspannung der Abflussverhältnisse. Der Abfluss am Unterpegel Leibsch lag am Montag bei 10,3 Kubikmeter pro Sekunde (Terminwert, 29.08.2022) und überstieg damit den mittleren Abfluss für den Monat August von 7,56 Kubikmeter pro Sekunde (Bezugsreihe 1991 – 2020).

Bereits Anfang der 34. Kalenderwoche wurden die Maßnahmen der Phase 3 des Niedrigwasserkonzeptes für das Mittlere Spreegebiet (https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Niedrigwasserkonzept-Mittlere-Spree.pdf) zurückgenommen und am 29.08. wurden durch das Landesamt für Umwelt Brandenburg die Phasen 2 und 1 des Niedrigwasserkonzeptes für das mittlere Spreegebiet aufgehoben. Seitens der jeweils zuständigen Gewässerunterhaltungsverbände werden alle ergriffenen Maßnahmen rückgängig gemacht. So werden zum Beispiel Ausleitungen in Nebengewässer der Spree wieder auf das reguläre Niveau erhöht.

Aufgrund der Entspannung der Abflusssituation beschloss die Ad hoc-AG „Extremsituation“ zu Beginn dieser Woche ihre Arbeit für das Spreegebiet vorerst zu beenden. Sollte sich die Situation erneut zuspitzen, wird die Ad hoc-AG erneut anlassbezogen zusammentreten und die Arbeit aufnehmen.

Schwarze Elster:

Im Schwarze Elster-Gebiet führten die Niederschläge hingegen nur zu einer geringen und kurzfristigen Abflusserhöhung. Im Oberlauf der Schwarzen Elster wurden seit Monaten wieder Abflüsse von der Landesgrenze Sachsen/Brandenburg bis nach Kleinkoschen gemessen. Allerdings war eine Wiederauffüllung des Abschnittes zwischen dem Verteilerwehr Kleinkoschen und der Mündung der Rainitza mit den geringen Abflüssen noch nicht wieder möglich.

Aufgrund des Regens war am Pegel Biehlen eine kurzfristige Abflussspitze von 0,83 Kubikmetern pro Sekunde am 28.08. messbar. Aber bereits am 29.08. wurden nur noch 0,53 Kubikmeter pro Sekunde registriert. Der mittlere Abfluss am Pegel Biehlen liegt im August bei 1,80 Kubikmeter pro Sekunde (Bezugsreihe 1983 – 2021). Der Pegel Biehlen wird weiterhin durch Abgaben des Speicherbeckens Niemtsch (Senftenberger See) gestützt. Zusätzlich erfolgt die Stützung der Schwarzen Elster im Stadtgebiet Senftenberg durch die von der LMBV betriebene Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Rainitza. Der Wasserstand des Speicherbeckens Niemtsch stieg aufgrund der Niederschläge um fünf Zentimeter auf 98,52 Meter NHN an.

Flussabwärts in Bad Liebenwerda lagen die Abflüsse mit 1,04 Kubikmeter pro Sekunde (Terminwert, 29.08.2022) weiterhin unterhalb des niedrigsten Abflusses von 1,14 Kubikmetern pro Sekunde (Bezugsreihe 1973 – 2021). Auch in Herzberg konnte mit 0,94 Kubikmeter pro Sekunde am 29.08.2022 der niedrigste Abfluss von 1,44 Kubikmetern pro Sekunde (Bezugsreihe 1997 – 2021) nicht überschritten werden. Im gesamten Verlauf der Schwarzen Elster ist weiterhin von einer extremen Niedrigwassersituation zu sprechen.

Die Ad hoc-AG „Extremsituation“ wird ihre Arbeit für das Schwarze Elster-Gebiet fortsetzen und regelmäßig über weitere Maßnahmen entscheiden.
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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