06.05.2019 | 16:14:00 | ID: 27370 | Ressort: Umwelt | Wetter

Ungewöhnlicher Kaltlufteinbruch

Wien (agrar-PR) - Neuschnee im Mai ist in Österreich unterhalb von 800 Meter Seehöhe durchschnittlich alle sieben bis zehn Jahre zu erwarten. Ähnlich verbreitet kalt war es zuletzt 1991. Temperaturen wie Ende Februar und Schnee bis in viele Täler - der Mai 2019 brachte winterliches Wetter nach Österreich.
Kaltlufteinbrüche kommen im Mai in Österreich immer wieder vor. Das aktuelle Ereignis ist aber doch eher ungewöhnlich. „Ein paar Tage mit Neuschnee gibt es im Mai unterhalb von 1000 Meter Seehöhe durchschnittlich etwa alle drei bis fünf Jahre", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Unterhalb von 800 Meter Seehöhe ist Neuschnee im Mai aber schon deutlich seltener und kommt statistisch gesehen nur ungefähr alle sieben bis zehn Jahre vor."

Am Montag (6.5.2019) in der Früh lagen zum Beispiel in St. Johann im Pongau zwei Zentimeter Schnee, auf 634 Meter Seehöhe.

Ähnlich großflächiger Kaltlufteinbruch zuletzt vor 18 Jahren

Ungewöhnlich ist derzeit auch die Kälte. Am Sonntag lag die Nachmittagstemperatur an rund 90 Messstationen unter 6 °C. „So verbreitet so kalt war es in einem Mai zuletzt in den Jahren 1991, 1989, 1982, 1980 und 1979", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik. „Vor den 1990er-Jahren waren derartige Kaltlufteinbrüche deutlich häufiger als in den letzten Jahren. Denn der Mai ist, wie alle anderen Monate, in den letzten Jahrzehnten deutlich wärmer geworden."

Zur Wochenmitte freundlicher

Der Dienstag startet kalt und vor allem im Westen und Süden ist auch leichter Frost möglich. Am Nachmittag hat es dann zwischen 10 und 16 Grad. Außerdem bleibt es trocken und in vielen Regionen zeigt sich zumindest zeitweise auch die Sonne. Am Mittwoch in der Früh wieder kalt und besonders in einigen Tälern auch frostig. Am Nachmittag zwischen 13 und 21 Grad. Im Großteil Österreichs ist es am Mittwoch einigermaßen sonnig, besonders im Norden und Osten. Von Vorarlberg bis Oberkärnten ziehen im Laufe des Tages Wolken auf und bringen spätestens gegen Abend auch Regen. Die Schneefallgrenze liegt bei 2000 Meter.

Am Donnerstag und Freitag wechselhaft mit Sonne, Wolken und Schauern. Schneefallgrenze zwischen 1400 und 2000 Meter Seehöhe. Für Mai etwas zu kalt, mit Höchstwerten zwischen 13 und 20 Grad.

Die Entwicklung für das Wochenende ist noch sehr unsicher. Nach einer sonnigen und sehr warmen Wetterlage sieht es derzeit aber nicht aus.

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Über die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)

Die ZAMG ist der nationale österreichische meteorologische und geophysikalische Dienst und eine nachgeordnete Dienststelle des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). Die ZAMG hat ihren Hauptsitz auf der Hohen Warte in Wien und Kundenservicestellen in Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Salzburg.

Der Tätigkeitsbereich der rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstreckt sich von Wettervorhersagen und Wetterwarnungen über angewandte meteorologische, klimatologische und geophysikalische Forschung bis hin zum Erdbebendienst und zu umweltmeteorologischer Gutachtertätigkeit.

Die ZAMG wurde 1851 gegründet und ist der älteste selbstständige Wetterdienst der Welt. Die ZAMG betreibt ein meteorologisches (rund 270 Stationen) und ein seismisches (rund 40 Stationen) Messnetz. Außerdem betreibt sie das Sonnblick Observatorium in Salzburg und das Conrad Observatorium in Niederösterreich.

Die Expertinnen und Experten der ZAMG vertreten Österreich in zahlreichen internationalen Organisationen und Vereinigungen wie z.B. WMO (Weltmeteorologische Organisation der Vereinten Nationen), ECMWF (Europäisches Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersagen), EUMETSAT (Europäische Vereinigung zur Entwicklung von Wetter- und Klimasatellitensystemen), ORFEUS (Observatories & Research Facilities for European Seismology), EMSC (European-Mediterranean Seismological Center), IUGG (International Union of Geodesy and Geophysics), ISC (International Seismological Centre), der ESC (European Seismological Commission) und INTERMAGNET (weltweiter Verband magnetischer Observatorien).

Die ZAMG ist die führende meteorologische Institution in Österreich und bietet ihre Leistungen unter anderem öffentlichen und privaten Fernseh- und Rundfunkanstalten, Tageszeitungen und Dienstleistern wie Versicherungen, Energiewirtschaft, Winterdienstfirmen, Bauunternehmen und Gemeinden an.

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