14.05.2009 | 00:00:00 | ID: 554 | Ressort: Umwelt | Wissenschaft & Forschung

Jahresbilanz 2008: Luftbelastung durch giftige und krebserzeugende Staubbestandteile in Wohngebieten generell niedrig

Recklinghausen (agrar-PR) - Erhöhte Werte in der Nähe von Industriestandorten
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW hat sowohl den Feinstaub als auch den auf Oberflächen abgeschiedenen Staub (Staubniederschlag) auf seine giftigen und teilweise krebserzeugenden Inhaltsstoffe untersucht. Dies sind Schwermetallverbindungen und bestimmte organische Verbindungen wie Dioxine und Furane. Alle Untersuchungsergebnisse für das Jahr 2008 wurden heute im Internet veröffentlicht.

Die bis 2013 zu erreichenden Zielwerte der Europäischen Union für Arsen, Cadmium, Nickel und Benz[a]pyren in Feinstaub, der eingeatmet werden kann, werden landesweit eingehalten – mit Ausnahme von vier Standorten. Überschreitungen gab es für die Nickelkonzentration im Umfeld von Stahlwerken bzw. Stahl verarbeitenden Betrieben in Krefeld, Bochum und Duisburg- Untermeiderich sowie eine Überschreitung für Benz[a]pyren im Nahbereich einer Kokerei in Bottrop.

Dagegen treten bei Inhaltsstoffen des Staubniederschlags – der nicht eingeatmet wird - im Umkreis von Industrieanlagen (Stahlwerke, Nicht-Eisen-Metallhütten) und in den Häfen Duisburg, Mülheim und Krefeld unverändert zahlreiche Überschreitungen der Grenzwerte nach der Bundesgesetzgebung TA Luft auf.
In der Regel sind die Grenzwertüberschreitungen auf das nähere Umfeld der Industrieanlagen begrenzt und erreichen mit Ausnahme des Duisburger Nordens (hohe Nickelgehalte im Staubniederschlag) nicht die städtischen Wohngebiete. Staubniederschlag wird nicht nur vom aktuellen Schadstoffausstoß (Emissionen) verursacht, sondern auch über die Aufwirbelung belasteten Bodens – darin spiegelt sich auch die Industriegeschichte Nordrhein-Westfalens wieder. Der Vergleich mit den Belastungen des Vorjahres zeigt noch keine größeren Veränderungen.

Die Anfang 2007 vom Umweltministerium eingesetzte Arbeitsgruppe unter Mitarbeit des LANUV, des Wirtschaftsministeriums sowie der Bezirksregierungen, in der ein Erfahrungsaustausch über die von den Überwachungsbehörden eingeleiteten und geplanten standortbezogenen Sanierungskonzepte stattfindet, setzt ihre Arbeit fort. An den Standorten Krefeld und Lünen werden derzeit mit den jeweiligen Überwachungsbehörden vereinbarte Maßnahmenpläne umgesetzt; an den übrigen Standorten mit Immissionswertüberschreitungen sollen die Aktivitäten zur Verminderung der Belastung noch intensiviert werden.

Die Luftkonzentrationen der hochtoxischen Dioxine und Furane gehen weiter zurück – damit bestätigt sich ein Trend der letzten Jahre, auch die Gehalte im Staubniederschlag nahmen weiter ab. In den letzten 15 Jahren gingen die Konzentrationen an Dioxinen und Furanen im Ruhrgebiet auf ca. ein Zehntel der Ausgangswerte zurück. Dies zeigt eindrucksvoll, dass die in die Umwelt gelangten Emissionen von Dioxinen und Furanen durch Maßnahmen an den Quellen wirksam vermindert werden.

Dieser positive Trend ist nicht für die polychlorierten Biphenyle zu verzeichnen, obwohl die Anwendung dieser toxischen Verbindungen bereits seit 1989 verboten ist und sie nicht mehr in die Umwelt gelangen dürfen. Trotzdem stagnieren die Konzentrationen und auch die Niederschläge dieser Stoffe seit etwa 15 Jahren. Diese Verbindungen sind in der Umwelt sehr schwer abbaubar (persistent).
Pressekontakt
Herr Peter Schütz
Telefon: 02361 - 305-1337
E-Mail: Peter.Schuetz@lanuv.nrw.de
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Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
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