21.05.2014 | 12:15:00 | ID: 17779 | Ressort: Umwelt | Wissenschaft & Forschung

Präzise Messung von Vulkanasche jetzt auch mit Flugzeugen

Berlin (agrar-PR) - Luftfahrt profitiert von neuem Vulkanasche-Warnsystem

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Luftfahrt ein neues, europaweit führendes Vulkanasche-Warnsystem eingeführt. Das nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im April/Mai 2010 gemeinsam entwickelte Warnmanagement werde wesentlich zur Verbesserung der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Luftfahrt in Deutschland bei Vulkanausbrüchen beitragen. Das teilten Diamond Aircraft, UL-GmbH, die FH Düsseldorf und der DWD bei einem Pressegespräch auf der ILA Berlin Air Show mit.

 

Vulkanasche ist eine der extremsten Gefahrenquellen für die Luftfahrt.

Um die wirtschaftlichen Schäden durch Luftraumsperrungen bei Vulkanausbrüchen zu minimieren, haben die europäischen Verkehrsminister auf den Ausbruch des Eyjafjallajökull mit der Einführung eines 3-Zonen-Modells reagiert, das Einschränkungen des Flugverkehrs mit Konzentrationsgrenzwerten verknüpft. Klaus Sturm, Leiter der Flugmeteorologie des DWD: „Europas Politik und Öffentlichkeit erwarten von der Luftverkehrsindustrie, dass auch bei Vulkanausbrüchen der Flugverkehr möglichst wenig beeinträchtigt wird – allerdings unter Beachtung höchster Sicherheitsstandards.“ Damit stiegen die Ansprüche an die präzise Erfassung und Vorhersage der Vulkanasche durch den Deutschen Wetterdienst.

 

DWD erstellt eigene Vulkanasche-Messungen und -Vorhersagen

 

2011 begann der DWD im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums, eigene Vulkanasche-Messungen und -Vorhersagen zu erstellen. Das wichtigste Ziel war, die Verteilung der Vulkanasche vor allem im deutschen Luftraum exakt identifizieren und Informationen über kontaminierten Segmente der Deutschen Flugsicherung (DFS) bereitzustellen zu können.

Der DWD betreibt inzwischen die leistungsfähigsten Bodenmessgeräte für Vulkanasche weltweit und mit über 50 Standorten in Deutschland auch eines der dichtesten Messnetze, um vom Boden aus Vulkanaschewolke zu erfassen.

Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde zugleich ein Wettervorhersage-Modell für die Vorhersage von Emission und Ausbreitung von Mineralstaub wie zum Beispiel Vulkanasche entwickelt.

 

Flugzeugmessungen sind ein Highlight des neuen Warnsystems

 

Ein integraler Bestandteil und ein besonderes Highlight des neuen Warnsystems ist das vom DWD und seinen Partnern Diamond Aircraft, FH Düsseldorf und UL-GmbH entwickelte flugzeuggestützte Messsystem. Alle Daten über Vulkanasche, die während des Flugs gemessen werden, erreichen den DWD mit Hilfe von Satellitenkommunikation in nahezu Echtzeit. Der nationale Wetterdienst hat damit die Möglichkeit, die Flugzeugmessungen und seine Beobachtungen vom Boden sofort zu einem realistisches und detaillierten Bild der aktuellen Vulkanasche-Situation zusammenzuführen. Dadurch kann der DWD seine Kunden noch präziser informieren und warnen. Zugleich wird die Datenlage für die Berechnung der weiteren Ausbreitung der Vulkanasche deutlich verbessert. Nach Einschätzung der vier Partner zeige das neue Warnsystem beispielhaft, dass es möglich sei, bei Vulkanausbrüchen höchste Sicherheitsstandards und zugleich geringste Beeinträchtigungen des Luftverkehrs zu erreichen, wenn die Luftfahrt, Wissenschaftler und der Deutsche Wetterdienst Hand in Hand arbeiten.

 

 

Kontaktdaten

 

Deutscher Wetterdienst, Pressestelle: pressestelle@dwd.de

 

FH Düsseldorf, Prof. Dr. Weber: konradin.weber@fh-duesseldorf.de

 

UL-GmbH, Uwe Post: info@ul-gmbh.de

 

Diamond Aircraft, Christian Dries: office@diamond-air.at

 

 

 

 

Telefon: 069 8062 4501/4502/4503

Fax: 069 8062 4509

E-Mail: pressestelle@dwd.de
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