Frankfurt (agrar-PR) -
Neue WWF-Studie belegt Bedeutung von Naturschutzgebieten Naturschutzgebiete bieten kostengünstige Lösungen,
um die Folgen des Klimawandels abzuwenden, so die Aussage einer neuen
Studie von IUCN, The Nature Conservancy, dem Entwicklungsprogramm der
Vereinten Nationen (UNDP), der Wildlife Conservation Society, der
Weltbank und der Umweltstiftung WWF.
“Die Publikation Natural Solutions: Protected areas
helping people cope with climate change, legt erstmals dar, in welch
entscheidendem Ausmaß Naturschutzgebiete die Folgen des Klimawandels
abmildern und welche Maßnahmen notwendig sind, um diese Wirkung noch zu
verstärken“, schreibt Lord Nicolas Stern im Vorwort der Studie.
50 Prozent des weltweit im Boden gebundenen
Kohlenstoffdioxids (312 Gigatonnen) sind in Naturschutzgebieten
gespeichert. Daher spielen Naturschutzgebiete eine wichtige Rolle bei
der Reduktion der Kohlen-dioxid-Emissionen in der Atmosphäre. In Kanada
sind beispielsweise über 4.000 Millionen Tonnen Kohlendioxid in 39
Nationalparks gespeichert. Das entspricht Emissionszertifikaten im Wert
von 39 - 87 Billionen US-Dollar. Im brasilianischen Amazonasregenwald
verhindern Schutzgebiete die Abholzung von 670.000 km2 Regenwald, was bis zum Jahr 2050 bis zu acht Billionen Tonnen CO2 entspricht.
Naturschutzgebiete dienen zusätzlich als natürliche
Pufferzonen gegen die Folgen des Klimawandels und andere
Naturkatastrophen. Sie bieten Raum für Überflutung, Erdrutsche und
vermindern die Heftigkeit von Stürmen. In den USA werden jährlich Flut-
und Hurrikanschäden im Wert von 23,2 Billionen US-Dollar durch
geschützte Küstenzonen verhindert. Zusätzlich erhalten Schutzgebiete
die natürlichen Ressourcen. Ein Drittel der 100 größten Städte weltweit
beziehen ihr Trinkwasser aus Wäldern in Naturschutzgebieten.
Der Erhalt und Ausbau von Naturschutzgebieten ist
daher eine wichtige Maßnahme des internationalen Klimaschutz. Trotz
ihres Beitrags zur Anpassung und Vermeidung des Klimawandels beträgt
die weltweite finanzielle Unterstützung von Naturschutzgebieten weniger
als die Hälfte dessen, was für maximale Effektivität notwendig wäre.
“Wir suchen ständig nach neuen Lösungen für den
Klimawandel und vergessen dabei eine bewährte Alternative“, kommentiert
Alexander Belokurov, Landschaftsschutzmanager des WWF International.
„Schutzgebiete sind gesellschaftliche Investitionen, die seit
Jahrtausenden getätigt werden, heute noch höchst effektiv sind und
großes Potential haben.“