Stuttgart (agrar-PR) -
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Flurneuordnung und Vermessung liefern die Grundlage für dynamische Entwicklungen“ - Erster gemeinsamer Tätigkeitsnachweis der zusammengeführten Verwaltungsbereiche Vermessung und Flurneuordnung „Flurneuordnung und Vermessung liefern wesentliche Grundlagen, um
Baden-Württemberg im globalen Wettbewerb leistungsfähig zu halten: Die
Flurneuordnung widmet sich gezielt dem Ländlichen Raum, die Vermessung
stellt landesweit für viele Lebensbereiche aktuelle Geobasisdaten zur
Verfügung“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen
Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz,
Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Freitag (1. Oktober 2010) anlässlich der
Vorstellung des Geschäftsberichts 2009 der Verwaltung für Geoinformation
und Landentwicklung Baden-Württemberg bei der Weingärtner Ilsfeld e.G.
in Ilsfeld (Landkreis Heilbronn).
Mit beiden Verwaltungsbereichen werde dem demografischen Wandel
Rechnung getragen, denn nur leistungsfähige und landschaftlich
attraktive Gegenden könnten Arbeitsplätze halten oder sogar neue
hinzugewinnen. Damit wolle die Landesregierung gerade in ländlichen
Gebieten einem Absinken der Bevölkerungszahl entgegenwirken.
„Flurneuordnung und Vermessung haben originär einen engen Bezug zu Grund
und Boden. Dabei optimiert die Flurneuordnung die Flächennutzung in
ländlichen Räumen. So ergeben sich auch die Möglichkeiten, den
Flächenverbrauch zu reduzieren“, erklärte Gurr-Hirsch.
Die Gemeinde Ilsfeld als konkretes Beispiel
Während Flurneuordnungen ein
vielfältiges und flexibles
Instrument darstellen würden und mit integrierten Lösungsansätzen
wichtige Impulse für die Strukturentwicklung der Kommunen im Ländlichen
Raum bieten könnten, liefere die Vermessungsverwaltung mit ihren hoch
aktuellen Geodaten die Grundlage für vielerlei Anwendungen. Die laufende
Flurneuordnung in Ilsfeld sei ein gutes Beispiel dafür, wie
Flurneuordnung und Vermessung in der Praxis funktionieren. „Durch neue
Wege und Landschaftselemente gewinnen die Agrarstruktur und Naturschutz
gleichermaßen an Qualität. Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten
werden durch neue Baumreihen und Hecken miteinander verbunden. Die
Landwirtschaft erhält größere Felder und gut ausgebaute Wege. So
entsteht eine Landschaft mit hohem Freizeitwert“, betonte Gurr-Hirsch.
Anhand des Satellitenpositionierungssystems SAPOS werde deutlich, wie
sich heutzutage Grenzpunkte ganz einfach auffinden und abmarken ließen.
Zahlen der Flurneuordnung lassen sich sehen
Im Jahr 2009 konnten 31 Verfahren mit rund 10.000 Hektar
abgeschlossen werden. Daneben seien 59 neue Verfahren mit einer
Gesamtfläche von rund 11.200 Hektar angeordnet worden, darunter 40
kleine und schnell laufende Verfahren, die als Teil des Sonderprogramms
„Modernisierung ländlicher Wege“ im Rahmen des
Landesinvestitionsprogramms begonnen wurden. Diese würden innerhalb von
zwei Jahren beendet. An den rund 36,7 Millionen Euro
Gesamtausführungskosten, die in Flurneuordnungsverfahren
Baden-Württemberg anfallen würden, hätten sich Land, Bund und EU im
vergangenen Jahr mit rund 27,6 Millionen Euro beteiligt. „Diese Gelder
sind wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit der land- und
forstwirtschaftlichen Betriebe zu sichern und den Menschen ein
attraktives Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen und zu erhalten“, betonte
Gurr-Hirsch.
Aktuelle Geodaten sind unerlässlich für unzählige Planungsträger
Ein aktuelles Liegenschaftskataster sei eine wesentliche Grundlage
für viele Planungen. Moderne Technologien und Informationssysteme im
Liegenschaftskataster würden eine reibungslose und schnelle Übernahme
aktueller Daten garantieren. „Nutznießer davon sind alle Verwaltungen
und Organisationen und letztendlich die Bürgerinnen und Bürger“, sagte
Gurr-Hirsch. So stelle das Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg ein breites Angebot an hochwertigen
Geodaten bereit. Als Beispiel nannte die Staatssekretärin die Digitalen
Geländemodelle, welche die Oberfläche von Baden-Württemberg detailliert
dreidimensional abbilden würden. Anschauliche Anwendungsbeispiele wie
3D-Stadtmodelle seien im Geschäftsbericht abgebildet.
Erster gemeinsamer Geschäftsbericht
Nach der Koalitionsvereinbarung vom Mai 2006 sollten Vermessung und
Flurneuordnung unter einem Dach und mit einer einheitlichen
Verwaltungsstruktur zusammengeführt werden. Zum 1. Januar 2009 seien aus
dem früheren Landesvermessungsamt und dem Landesamt für Flurneuordnung
das neue Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung mit der
zentralen Dienststelle in Stuttgart und den Dienststellen in Karlsruhe
und Kornwestheim gebildet worden. „Das neue Landesamt hat bereits im
ersten Jahr durch die nunmehr gebündelte Wahrnehmung eigener Aufgaben
und der Fachaufsicht über die unteren Vermessungs- und
Flurneuordnungsbehörden deutliche Synergien erzielt“, lobte die
Staatssekretärin. Dieser erste gemeinsame Geschäftsbericht sei ein
weiterer Ausdruck der erfolgreichen Zusammenarbeit.
Weitere Informationen zum Thema Landentwicklung und Geoinformation
sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum,
Ernährung und Verbraucherschutz unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de oder unter
www.landentwicklung-mlr.baden-wuerttemberg.de
bzw.
www.lgl-bw.de abrufbar.