15.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2221 | Ressort: Verbraucher | Hobby & Freizeit

255 mal Badespaß: Ende der Brandenburger Badegewässersaison

Potsdam (agrar-PR) - Heute (15. September) endet offiziell die Badesaison für alle ausgewiesenen Badegewässer des Landes Brandenburg. Zu diesem Anlass zieht das Verbraucherschutzministerium eine positive Bilanz für die 255 von den Gesundheitsämtern ausgewiesenen und überwachten Badestellen. Für ungetrübten Freizeitspaß war in dieser Badesaison umfangreich Vorsorge getroffen worden. Die neuen strengen EU-Vorgaben der Überwachung Badegewässer wurden eingehalten. An keinem der Badegewässer musste vom Baden abgeraten oder ein Badeverbot ausgesprochen werden. An 9 der 255 Badestellen kam es einmalig zu kurzzeitigen mikrobiologischen Grenzwertüberschreitungen. Blaualgenwarnungen vor Ort erfolgten an vier Badestellen. Die Badegewässersaison verlief erfolgreich und bestätigte mit den Überwachungsergebnissen die gute und ausgezeichnete Wasserqualität der Brandenburger Badegewässer. „Brandenburg hat die diesjährige Badesaison erfolgreich abgeschlossen. Mit den Überwachungsergebnissen der 255 Badegewässer wird die gute bis sehr gute Wasserqualität bestätigt“, sagte Brandenburgs Verbraucherschutzminister Dietmar Woidke (SPD) zum Abschluss der Badesaison.

Während der gesamten Badesaison wurden die entsprechend der Brandenburger Badegewässerverordnung ausgewiesenen 255 Badestellen des Landes von den Gesundheitsämtern der Landkreise und kreisfreien Städte im Rahmen der im Vorfeld der Badesaison festgelegten Überwachungspläne kontrolliert. Wasserproben wurden für die gesundheitlich besonders relevanten mikrobiologischen Indikatorparameter untersucht. Für keine der Badestellen musste zeitweilig vom Baden abgeraten oder eine Sperrung ausgesprochen werden. Durch Vor-Ort-Kontrollen der Badestellen konnten Auffälligkeiten schnell erkannt, Untersuchungen veranlasst oder geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Bereits vor Beginn der Badesaison wurde die erste Überwachung mit einer umfassenden Ortsbesichtigung verbunden, um auch andere, über die Badegewässerqualität hinausgehende Beeinträchtigungen oder gegebenenfalls vorhandene Gefährdungen erkennen und ausschließen zu können.

Die Badesaison begann mit einem kühlen Mai und Juni. Trockene und wärmere Abschnitte wechselten sich sehr rasch mit feuchten und etwas kühleren Phasen ab. Im Juli wurden sehr oft kurze Hitzewellen von teils kräftigen Gewittern abrupt beendet. Der August war der wärmste und trockenste Sommermonat. Gegen Ende der zweiten Augustdekade lief der Sommer nochmals zur Hochform auf. Die Länder Brandenburg mit durchschnittlich 18 Grad Celsius und Berlin mit 18,5 Grad Celsius präsentierten sich als die
wärmsten Bundesländer.

Während der Badesaison vom 15. Mai bis 15. September wurden mindestens entsprechend des für 2009 festgelegten Überwachungsplans einmal pro Monat Wasserproben mikrobiologisch untersucht. Es wurden mehr als 2.500 mikrobiologische Einzeluntersuchungen an den 255 Badestellen durchgeführt. Hierbei wurden an neun Badestellen insgesamt zehn hohe Einzelwerte bestimmter Keime festgestellt. Die unverzüglich durchgeführten erneuten Kontrollen mit weiterführenden Untersuchungen bestätigten, dass keine Überschreitung mehr vorlag und die Wasserqualität wieder völlig in Ordnung war. Zur Ursachenaufklärung konnten keine speziellen Ereignisse festgestellt werden. Das Baden musste nicht eingeschränkt werden.
Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass durch Starkniederschläge kurzzeitige Verschmutzungen erfolgten. Die Erfassung solcher Ereignisse gestaltet sich jedoch zurzeit noch sehr schwierig.
Die Öffentlichkeit wurde durch das Gesundheitsamt in der örtlichen Presse, der Internetbadestellenkarte und mittels deutlicher Warnhinweise auch an der Badestelle informiert.

Ein Abraten vom Baden oder ein Badeverbot musste in dieser Badesaison nicht ausgesprochen werden.
An 15 Badestellen wurden vorsorglich allgemeine Algenhinweisschilder aufgestellt. Hierdurch wurden die Badegäste auf bestimmte Algenerscheinungen und Verhaltensregeln aufmerksam gemacht. Wegen geringer Sichttiefe (unterhalb von einem halben Meter) erfolgten an 21 Badestellen Hinweise, weil Sichttiefeneinschränkungen die Wasserrettung beeinträchtigen können. Blaualgenwarnungen wurden während der Badesaison 2009 vorübergehend für vier der 255 Badestellen herausgegeben. In der Badesaison 2008 erfolgten 14 Blaualgenwarnungen. Hinsichtlich der Algen- oder Blaualgenentwicklungen wurden Beeinträchtigungen überwiegend an dafür bekannten Badegewässern festgestellt.

Mit der Badesaison 2009 wurde die neue europäische Badegewässerrichtlinie in Brandenburg weiter erfolgreich umgesetzt. Mit dem neuen Badegewässerrecht wurden mit der Badesaison 2008 speziell die gesundheitlich relevanten Grenzwerte der mikrobiologischen Parameter verschärft und dadurch das gesundheitliche Risiko beim Baden weiter verringert. Durch die breite Beteiligung der Öffentlichkeit vor der Ausweisung von Badegewässern 2009 und ständige aktuelle Information der Badenden über Einzelergebnisse der Wasserqualität in der Internetbadestellenkarte sowie ergriffenen Bewirtschaftungsmaßnahmen wurde der gesundheitliche Verbraucherschutz deutlich angehoben. Brandenburg ist damit einer zukünftigen europäischen Verpflichtung bereits mit der Badesaison 2009,
drei Jahre früher nachgekommen.

Mit dem Abschluss der Badesaison 2009 wird die Auswertung zur künftigen Bewertung der Badegewässer nach der Badesaison 2011 vorgenommen. Es werden hierzu die aktuellen Untersuchungsergebnisse und die der letzten drei Badesaisons als Beurteilungszeitraum herangezogen. „Nach der Badesaison 2011 werden Risiken, die die Badegewässerqualität beeinträchtigen können, im Vorfeld beurteilt und erforderliche Bewirtschaftungsmaßnahmen im Vorfeld eingeleitet werden. Für alle Badegewässer werden bis zum Jahresende die ersten Entwürfe für einzelne Badegewässerprofile erarbeitet und aufgestellt“,
erläuterte Woidke. Die Badegewässerprofile werden dann schrittweise mit der Internetbadestellenkarte veröffentlicht werden. Ziel ist, mit diesen Badegewässerprofilen einerseits eine allgemeine Beschreibung des Badegewässers hinsichtlich der physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften des Badegewässers darzustellen und andererseits alle potentiellen und möglichen Verschmutzungsquellen des Badegewässers und anderer Oberflächengewässer des Einzugsgebietes des Badegewässers zu erfassen. Das können zum Beispiel Regen- und Abwassereinleitungen, Abschwemmungen von befestigten oder landwirtschaftlichen Flächen nach Starkniederschlägen oder Verschmutzungsursachen, die durch andere Gewässerbenutzungen hervorgerufen werden, sein. Damit wird es künftig besser möglich sein, einzelne Ursachen von Verschmutzungen festzustellen.

Die Beteiligung und Information der Öffentlichkeit, insbesondere während der Badesaison, bildet nun schon seit fast zehn Jahren einen Schwerpunkt der Arbeit im Verbraucherschutzministerium des Landes Brandenburg. Die hohe Resonanz der Öffentlichkeit bei der Inanspruchnahme des Internetbadestellenkartendienstes verdeutlicht das hohe Interesse an den Ergebnissen der Überwachung und weiteren Informationen der Brandenburger Badegewässer. Neben der Veröffentlichung der aktuellen Überwachungsergebnisse und Informationen und Empfehlungen über „gesundes Baden“ und das Badegewässerrecht wurden zahlreiche nützliche Informationen, wie die zur Ausstattung der Badestelle, Sanitäreinrichtungen, Wasserrettung, Strandbeschaffenheit oder topografische Karten in verschiedenen Auflösungen, Luftbildaufnahmen und ein Foto der Badestelle, angeboten. Neu war in dieser Badesaison die Verlinkung der Badestelle mit dem Internetdienst der Betreiber der Badestelle. Die Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten Brandenburgs haben allen Rat Suchenden für eine umfassende Beratung und mit weiteren Auskünften umfassend zur Verfügung gestanden.

Der Internetbadestellendienst wird am 15. September mit Ende der diesjährigen Badesaison eingestellt. Bereits zu diesem Zeitpunkt wird an der Weiterentwicklung der Badestellenkarte 2010 gearbeitet. Noch mehr Informationen sollen dann mit den so genannten „Steckbriefen“ über die einzelnen Badestellen zur Verfügung stehen. Die Öffentlichkeit kann sich mit Hinweisen und Anregungen an der Weiterentwicklung des Informationsdienstes des Verbraucherschutzministeriums beteiligen.
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Frau Vivian Kramer
Telefon: 0331-866/7019
E-Mail: Vivian.Kramer@MLUK.Brandenburg.de
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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