18.02.2021 | 17:30:00 | ID: 29811 | Ressort: Verbraucher | Hobby & Freizeit

Die Bogenjagd – eine Tradition lebt wieder auf

Stuttgart (agrar-PR) - Bevor der Mensch sesshaft wurde und sich die Landwirtschaft mit Nutzvieh durchsetzte, gehörte die Jagd zu den wichtigsten Quellen der Nahrungsbeschaffung. In einigen Regionen der Erde ist sie es heute noch. Hierzulande ist die Jagd mittlerweile hauptsächlich eine forstwirtschaftliche Maßnahme und ein Hobby, das auf eine reiche und lange Tradition zurückblickt. Während sich das Gewehr wegen seiner Effizienz vor Jahrhunderten hervortat, kehrt die Jagd mit Pfeil und Bogen wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit zurück. Doch das Thema ist selbst unter Jäger*innen umstritten – wie das Für und Wider aussieht und wie Interessierten der Einstieg in die Bogenjagd gelingt, klärt dieser Beitrag.

Bogenjagd: Waidgerecht oder nicht?

Das Thema Jagd spaltet die Nation – die Bogenjagd ist davon nicht ausgenommen. Doch wie so vieles im Leben ist auch sie nicht ausschließlich schwarz-weiß.

Kritiker bemängeln vor allem eines: Das Risiko, dass die Tiere mit Pfeil und Bogen nicht waidgerecht erlegt werden, sei zu groß. Die Bedenken sind nicht unberechtigt. Da ein Pfeil weder so weit noch so schnell wie eine Gewehrkugel fliegt, müssen Bogenjäger*innen deutlich näher an das Wild heran. Auch ist das Spannen der Sehne ein ordentlicher Kraftakt. Das macht die Bogenjagd theoretisch fehleranfälliger.

In der Praxis scheinen die Zahlen und Erfahrungen aus der Bogenjagd dagegen zu sprechen. So lag laut einer statistischen Erhebung in Dänemark die Quote von Fehlschüssen mit Verletzung in derselben Größenordnung wie bei der Jagd mit dem Gewehr. Weitere Untersuchungen werden angestrebt.

Fürsprecher argumentieren, dass waidgerechte Schüsse bei ausreichend Übung die Norm seien. Und sie gehen sogar noch ein Stück weiter: Die rasiermesserscharfen Jagdspitzen, die auf einem Jagdpfeil sitzen, töten genau wie eine Gewehrkugel innerhalb von Sekunden – mit dem Vorteil, dass sie beim Einschlag das umliegende Gewebe kaum verletzen und dem Tier damit weniger Schmerzen bereiten. Auch ist ein Abschuss mit Pfeil und Bogen so leise, dass das Stück erst beim Treffer erschrickt und andere Waldbewohner nicht gestört werden. Pfeile werden nach dem Gebrauch eingesammelt und wiederverwendet, das Fleisch bleibt unbelastet durch Blei.

Fazit: Die Bogenjagd erfordert Hingabe, Professionalität und sehr viel Training. Dann kann sie eine waidgerechte, naturnahe und umweltschonende Ergänzung zur Büchsenjagd sein.

Die wichtigsten Fragen rund um den Einstieg in die Bogenjagd

Ist die Bogenjagd in Deutschland erlaubt?

Nein. Im deutschen Sprachraum ist die Zulassung noch in der Diskussion. Bogenjäger*innen können aber in einigen Nachbarländern sowie Übersee mit Pfeil, Bogen und entsprechendem Jagdschein auf die Pirsch gehen.

Welches Equipment benötigt die Bogenjagd?

Ohne Pfeil und Bogen geht es nicht – das ist logisch. Bei den Bögen stehen vor allem zwei beliebte Sorten zur Wahl: Compound- und Recurvebögen, wobei ersterer in der Bogenjagd verbreiteter ist. Compoundmodelle speichern nämlich einen Teil der Energie und können somit im ausgezogenen Zustand länger gehalten werden. Außerdem verschießen sie Pfeile bei gleichem Kraftaufwand mit höherer Geschwindigkeit als die Recurvevariante. Der Bogen muss zu den Anwender*innen passen.

Jagdpfeile sind einerseits robust, andererseits auf das Beutetier und den Bogen abgestimmt. Sie werden mit speziellen Jagdspitzen, auch Broadheads genannt, ausgestattet. Hier kann es für Anfänger*innen schnell kompliziert werden – daher ist für den Einstieg ein Set zur Bogenjagd sehr praktisch. In einem guten Fachhandel erhalten Interessierte eine ausführliche und individuelle Beratung durch das Team.

Wo ist ein Bogenjagdschein erhältlich?

Obwohl die Bogenjagd in Deutschland verboten ist, können sich Jäger*innen und Neulinge hierzulande darin ausbilden lassen. Es gibt viele Jagdschulen, die Bogenkurse anbieten. Dort lehren Profis den sicheren Umgang mit Pfeil und Bogen, worauf bei der Jagd zu achten ist sowie die Treffsicherheit. Vorkenntnisse und eigenes Equipment sind oft nicht nötig. Nach Bestehen der Prüfungen wird ein persönlicher Bogenjagdschein ausgestellt.

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